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Dienstag, März 19, 2024
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    Wenn es im Keller knallt und scheppert – Schallisolierung im Proberaum – Teil 2

    Proberaum mit offener Vorwandinstallation / ©Adobe

    Die grundlegenden ersten Schritte

    Zur Erinnerung zum nachlesen: zum ersten Teil – Nachdem ihr Euch ein Bild über die Gegebenheiten in eurem Raum gemacht habt, kann es ja nun endlich losgehen, damit der Proberaum bald in neuem Glanze erstrahlt.

    Ein wichtiger Baustein: die Unterbodenisolierung

    Der erste Schritt, den Ihr vollziehen müsst, ist das Verlegen eines Unterbodens. Der Boden ist der Bereich, bei dem wir den Kontakt zwischen dem ursprünglichen Raum und eurer Raum-in-Raum-Konstruktion nicht verhindern können – schließlich können wir den Raum nicht zum Fliegen bringen.

    Ihr müsst eine Weg finden, die Schallübertragung (hier insbesondere Körper- sowie Trittschall) über den Boden zu verringern. Bei Schlagzeugern sorgt beispielsweise die Bass Drum oder beim Bassisten der auf dem Boden stehende Amp für tiefe Schallfrequenzen, die über den Boden übertragen werden.

    Bautenschutzmatten zur Reduzierung des Körperschalls

    Daher müsst Ihr für eine Unterkonstruktion sorgen, die diese Schallübertragung reduziert. In meinem Proberaum wurde deshalb ein Gummiboden als Unterschicht verlegt. Matten, die man unter die Waschmaschine legt oder Bautenschutzmatten aus Gummi eignen sich hierfür sehr gut.

    Sie sind aus einem deutlich weicheren Material als der Betonboden. Je größer die Materialunterschiede sind, desto weniger Schall wird von einem Material auf das andere übertragen.

    Solche Bautenschutzmatten bekommt Ihr für wenig Geld im Baumarkt oder auf Amazon. Als Alternative könnt Ihr auch ein Gitternetz aus Kanthölzern auf den Boden legen. Aber auch hier dürft Ihr eine Entkopplung durch ein weiches Material wie Gummi nicht vergessen.

    Die Konstruktion des Ständerwerks

    Der nächste Arbeitsschritt, das Aufstellen des Ständerwerks, ist die Grundlage für die Raum-in-Raum-Konstruktion. So genannte U-Profile werden als Ständerwerk außen an der Wand entlang aufgestellt.

    Dabei müsst Ihr unbedingt darauf achten, dass dieses Gestell keinerlei Kontakt zum Mauerwerk bekommt. Solche Kontakte stellen Schallbrücken dar, über die der Schall direkt auf das Mauerwerk übertragen wird und der gewünschte Effekt der Isolierung verringert wird bzw. verloren geht.

    Metallständerkonstruktion; gut sichtbar ist der Abstand zur Wand (Kreis)/ © Florian Fochs

    Das U-Profil-Ständerwerk wird anschließend mit Dämmwolle ausgekleidet. Mit der Dämmwolle haben wir ein Material, das den Schall sehr gut absorbiert. Je dicker Ihr die Dämmung gestaltet, desto geringer wird die Schallübertragung sein.

    Dies wird zusätzlich durch die Breite des Spaltes beeinflusst, der zwischen der neu errichteten Wand und dem Mauerwerk ist – je breiter, desto stärker die Schallreduzierung. Wie manchem bekannt, ist Luft ebenfalls ein guter Isolator.

    Schema einer Metallständervorwandinstallation / ©Adobe

    Hierbei gibt es oftmals nur das Problem, dass die genutzten Räume nicht all zu groß sind und man viel Platz verliert, je breiter der Spalt wird. Unbedingt solltet Ihr darauf achten, dass die Dämmwolle sehr dicht und lückenlos in die Profile eingebracht wird, um Schallbrücken zu vermeiden.

    Nach der vollständigen Auskleidung wird das Ständerwerk mit Gipskarton-Platten beplankt. Es handelt sich ebenfalls um ein Material, welches den Schall gut absorbiert. Dabei werden Gipskarton-Platten auf die U-Profile geschraubt.

    Je dicker und schwerer, desto besser

    Das absolute Minimum ist eine einfache Beplankung. Gerne aber auch eine doppelte oder dreifache Beplankung: Auch hier gilt – Je dicker, desto stärker die Isolierung.

    Wie ihr aus meinen Ausführungen feststellen könnt, ist die Wanddicke ein ganz entscheidendes Kriterium für die Reduzierung der Schallübertragung nach außen. Im Idealfall hätte man sehr dicke Wände aus Stein (die jedoch deutlich dicker sein müssten als unsere normalen Hauswände).

    Dies ist im Alltag jedoch kaum realisierbar. Wir greifen deshalb auf die Variante mit den U-Profilen zurück und eine ziehen eine zweite Wand ein. Diese wird im beschriebenen Fall etwa 12 cm dick. An dieser Stelle nochmals der Hinweis, dass die neu errichteten Wände keinerlei Kontakt zum bestehenden Mauerwerk haben dürfen.

    Proberaum mit bereits fertiggestellten Vorwänden / ©Adobe

    Die Studiovariante

    Wenn Ihr statt einer Gipskarton-Beplankung (Bei Mehrfachbeplankung) jetzt eine Lage Weichfaserplatten montiert, erhaltet ihr sogar einen so schallreduzierten Raum, der sich bestens für die Einrichtung eines Studios eignet …

    So. Heute habe ich Euch die ersten grundlegenden Arbeitsschritte beschrieben, die ihr auch nochmals im Video nachverfolgen könnt:

    Jetzt erst mal viel Spaß und viel Erfolg bei der konkreten Planung und dem Ausbau Eures Proberaumes in den ersten Schritten der Umsetzung.

    Hier findet ihr den dritten Teil dieser Tutorialreihe!

    Bei Fragen schreibt mir einfach: florianfochs(at)me.com

    Besucht mich auf meiner Website: florianfochs.de

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    Florian Fochshttp://www.florianfochs.de
    Florian ist ausgebildeter Schlagzeuger, Sportwissenschaftler, Gymnasiallehrer und Autor. Als Experte kombiniert er sein Wissen aus Sportmedizin und musikalischer Ausbildung und ist so als Autor für verschiedene Magazine wie z.B. „Sticks“ oder „ Drum-Head” bekannt. Besondere Aufmerksamkeit erhielt seine seit 2009 erhältliche Publikation „ Fit for Drums“ in der er erstmals durch spezielle Übungen auch bei hohen Belastungsgraden eine austrainierte gesunde Körperhaltung lehrt. Mit diesem Thema ist er auch regelmäßig national und international bei Workshops und Clinics unterwegs. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Support bei der Entwicklung von In-Ear Systemen. Als besonderes Projekt zeigt Florian in einer mehrteiligen Folge in Wort, Ton und Bild, wie er aus einem kahlen Kellerraum einen cleveren Proberaum baut. Als Musiker ist er in verschiedenen Projekten (u.a. 3 Musketiere, Natürlich Blond, Big Fish) auf den unterschiedlichen Bühnen aktiv. Dabei geht das Spektrum von Rock-Coverbands über Party- und Top 40 Bands bis hin zu Tribute Projekten.
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