Podcast und Homestudio für Einsteiger / © George Milton für Pexels
Was erwartet ihr eigentlich als Einsteiger im Homestudio Bereich, wenn ihr eigene Aufnahmen, Podcasts oder Videokonferenzen akustisch optimal realisieren möchtet? Richtig, eine einfache Lösung, mit der ihr schnell klarkommt und vernünftige Ergebnisse produziert. Und allzu teuer sollte es auch nicht sein.
Wir zeigen euch, wie ihr mit gerade mal ca. 250 € Euro eine hochwertige, solide Grundausstattung zusammenstellt, die dazu noch sehr platzsparend und für den mobilen Einsatz geeignet ist.
Keep it simple
Wer sich zum ersten Mal mit dem Thema Homestudio für Einsteiger beschäftigt, wird von der Flut an Tipps und Angeboten fast erschlagen. Automatisch kommt man auf den Gedanken: „Wow, das ist alles furchtbar kompliziert“ .
Dabei ist es recht einfach. Gerade am Anfang sollte man sich auf die Basics konzentrieren, um schnell in einen Workflow einzusteigen. Aufrüsten kann man immer noch, wenn der Erfolg sich einstellt. Ihr spart so am Anfang richtig Geld.
Doch wichtig ist auch: Kauft nicht das billigste Equipment, denn damit werdet ihr wenig Freude haben.
Wichtig im Homestudio-Setup sind:
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eine gute Bedienbarkeit der Komponenten
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vernünftige elektroakustische Daten: also guter Sound und wenig Nebengeräusche wie Rauschen etc.
Und – auch nicht unwichtig: Ihr könnt diese Homestudio Ausrüstung hervorragend einsetzen, um klanglich hochwertige Podcasts, Youtube Videos und ähnliches zu produzieren oder eure Videomeetings signifikant zu optimieren.
Als Basis braucht ihr einen einfachen PC oder Notebook, oft reicht schon das, was ihr zuhause habt. Dazu eine Software, mit der ihr aufnehmt und die Aufnahmen hinterher bearbeitet und einige wenige Komponenten, die wir euch hier jetzt vorstellen:
So sieht ein einfaches Homestudio-Setup aus, die Basisausstattung
- Mikrofon, Popschutz, Mikrofonhalter sowie -stativ und Kabel
- Ein Homestudio Audio Interface
- Die Software im Homestudio (DAW)
- Abhörlautsprecher (optional)
- Kopfhörer
- Der Rechner im Homestudio
Schauen wir uns ein möglichst einfaches Homestudio Setup an, das neben einfacher Bedienung schon so einige Möglichkeiten bietet, dabei flexibel einsetzbar ist und sogar völlig mobil ohne 230V Stromversorgung funktionieren kann.
Dazu hat uns die Firma Monacor International aus Bremen auf Nachfrage ein Set der Hausmarke IMG STAGELINE zusammengestellt, das alle wichtigen Anforderungen in guter Qualität erfüllt und für die gebotene Performance äußerst günstig ist.
Dieses Set stellen wir euch hier vor und zeigen euch, wie man damit umgeht.
1. Mikrofon, Popschutz, Mikrofonhalter, Mikrofonstativ und Kabel
Mikrofone gibt es in vielen unterschiedlichen Bauformen. Wir empfehlen das Monacor IMG ECMS-70, ein echtes Großmembranmikrofon, das einiges kann, und euch bei den ersten Aufnahmen im Homestudio in folgenden wichtigen Punkten unterstützt:
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Das Mikrofon nimmt nur in eure Richtung auf und auf der Rückseite nur sehr wenig. Wenn ihr singt, sprecht oder Gitarre spielt, soll ja nur die Schallquelle aufgenommen werden und nicht der gesamte Raum. Genau das macht dieses Mikrofon. Man nennt diese Aufnahmecharakteristik „Niere“ oder „Cardoid“. Damit blendet man z.B. bei Aufnahmen, Podcasts oder Videokonferenzen auch den unangenehmen Raumhall wirkungsvoll aus.
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Und noch eine sehr angenehme Sache: Durch den Besprechungsabstand könnt ihr den Bassanteil eurer Stimme ganz ohne elektronische Eingriffe beeinflussen. Nah dran = mehr Bass, weiter weg= neutralere Stimme
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Das Mikrofon nimmt alle Frequenzen von den Bässen über die Mitten bis zu den Höhen präzise, gleichmäßig und in guter, rauschfreier Qualität auf.
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Pegelfestigkeit: Wenn es mal etwas lauter wird, schwenken viele Mikrofone im Homestudio die weiße Flagge, weil sie laute Signale nicht vertragen und anfangen zu verzerren.
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Das ist beim Monacor IMG ECMS-70 nicht der Fall, es wird weder von lauten Trommeln, lauten Gitarrenverstärkern oder Trompeten aus der Ruhe gebracht.
Popschutz
Mikrofone sind Schallwandler und mögen an der Aufnahmekapsel keinen Wind und keine Atemturbulenzen, oder „Plosivlaute“ wie „P“ . Das führt auf der Aufnahme zu Störgeräuschen.
Aus diesem Grund gibt es den sogenannten Pop- oder Windschutz, der mit einer Klammer zwischen Sprecher und das Mikrofon gesetzt wird. Der Windschutz lässt Schall im Gegensatz zu den Luftturbulenzen ungehindert passieren.
Die Mikrofonhalter
Der Mikrofonhalter ist wichtiger, als man oft annimmt, denn er schützt mit seiner elastischen Aufhängung die Kapsel vor der Übertragung von sog. „Körperschall“, also Geräuschen, die sich beispielsweise von der Standfläche, z.B. einer Tischplatte, in den Mikrofonkorpus einkoppeln und hier dumpf klingende Geräusche verursachen. Außerdem könnt ihr damit das Mikrofon optimal ausrichten.
Je nach Situation ist es interessant, ein zweites Stativ zu haben. Ein großes Stativ, das auf den Boden aufgestellt wird: Das Mikrofon wird mit einem Ausleger in jeder gewünschten Höhe optimal positioniert. Das Tischstativ braucht ihr auf jeden Fall um eure Aufnahmen, beispielsweise für Podcasts oder Videokonferenzen, direkt am Schreibtisch zu machen.
Das Mikrofonkabel im Homestudio sollte von guter elektrischer und mechanischer Qualität sein. Dann kann es für guten, störungsfreien Klang sorgen.
2. Das Homestudio Audio Interface
Das Audiointerface im Homestudio ist so etwas wie eine professionelle externe Soundkarte für euren PC. Hier könnt ihr zur Einspielung und Aufnahme professionelle Mikrofone anschließen, Instrumente oder Klangerzeuger wie CD Player, Tablets etc. mit direkten Audioausgängen per Kabel. Zur Wiedergabe oder Kontrolle während der Aufnahme nutzt ihr einen Kopfhörer oder Abhörlautsprecher.
Wir stellen euch als Audiointerface von Monacor die vielfach gut getestete externe USB Soundkarte IMG- MX-1IO vor. Neben guter Verarbeitung und anständigem Klang könnt ihr hier professionelle Mikrofone anschließen, diese brauchen eine besondere Stromversorgung, die das MX—1IO bietet.
Neben vielen Anschlussmöglichkeiten verfügt das Interface über gut lesbare Pegelanzeigen, damit seht ihr immer sofort, ob Signale anliegen oder ins „Rote“ laufen und damit verzerren und übersteuern.
Das Interface wird direkt am Rechner per USB Kabel angeschlossen und stellt so die Audio Verbindung her, gleichzeitig wird es mit Strom versorgt. Somit ist man bei Einsatz eines Notebooks oder Tablets voll mobil und kann das Interface auch unterwegs oder im Hotelzimmer einsetzen. Ach ja: Das MX-1IO kann im Vollduplexbetrieb eingesetzt werden, also gleichzeitig Aufnahme und Wiedergabe erledigen.
3. Die Software, die ihr braucht
Die Software, die ihr zum Aufnehmen und Bearbeiten im Homestudio (Editieren) für eure Recordings braucht, wird als DAW (Digital Audio Workstation) bezeichnet. Hier bannt ihr per Mikrofon oder auf anderen Wegen die einzelnen Komponenten für eure Aufnahmen auf einzelne digitale „Spuren“ (Tracks).
Früher gab es dafür Tonbandgeräte mit unterschiedlich vielen Spuren, auf denen dann die Gesänge oder Instrumente verteilt waren; heutzutage läuft das wesentlich einfacher auf digitalen Dateien, die am Rechner verwaltet und nach Wunsch bearbeitet werden.
DAWs gibt es viele auf dem Markt in unterschiedlichen Leistungs- und Preisklassen. Zum Anfang und zum Üben empfehle ich das kostenlose Audacity, dass einer DAW sehr nahe kommt.
Zum Download geht auf diesen Link: audacityteam.org
Audacity gibt es seit vielen Jahren und wird von seinen Entwicklern aktuell gehalten. Es ist einfach zu bedienen, es gibt eine gute Bedienungsanleitung und viele Youtube Videos dazu. Außerdem läuft Audacity auf den gebräuchlichsten Plattformen wie Windows, Linux, Unix und MacOS.
Ich möchte an dieser Stelle noch „Waveform Free“ erwähnen, eine Freeware-Version von Tracktions Waveform Pro. Es ist eine vollwertige DAW-Grundversion. Hier geht’s zum Download: www.tracktion.com/waveform-free
Ihr müsst allerdings euren Namen und Email-Adresse hinterlassen.
Die wichtigsten Arbeitsschritte im Homestudio sind:
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Aufnehmen oder Sounddateien importieren
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Mehrere Spuren (Soundquellen) unabhängig aufnehmen
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Die Spuren einzeln voneinander bearbeiten. Das sind Arbeitsschritte wie:
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Die Lautstärke einstellen
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Den Klang oder die Dynamik verändern
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Künstlichen Hall oder Echos hinzufügen
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Teile ausschneiden oder hinzufügen
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Die Spuren zu einer „Masterdatei“ zusammenmischen
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Die fertige Masterdatei in ein gewünschtes Format wie z.B. „MP3“ oder „WAV“ gebrauchsfertig umwandeln
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All das bietet euch Audacity als eine einfach zu bedienende Bearbeitungssoftware für das Einsteiger Homestudio.
4. Lautsprecher
Studio Lautsprecher sind zwar nicht unbedingt nötig, wenn man als Einsteiger seine ersten Homestudio Erfahrungen startet. Es ist allerdings auch kein Fehler, welche zu haben. Besonders zum Editieren oder zur Beurteilung einer Mischung im Raum können sie sich wirklich bezahlt machen.
Klar, dass dann die Umgebung auch so leise sein muss, dass man sich auf die Soundarbeit konzentrieren kann. Außerdem muss sich der Raum zum Abhören eignen. Eine ungedämpfte Echokammer ist denkbar ungeeignet; Dann bleibt lieber direkt beim Kopfhörer.
Zum Thema „ geeigneter Abhörraum“ findet sich einiges im Netz, ebenfalls, wie man mit wenig Geld im DIY Modus seine Homestudio Räumlichkeit abhörtauglich macht.
Was müsst ihr bei Studioabhörlautsprechern im Homestudio beachten?
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Im Gegensatz zur PC- oder HiFi Lautsprechern darf die „Studio Abhöre“ nichts beschönigen, sondern linear das wiedergeben, was ihr einspielt.
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Die Bauform sollte zum Raum passen. Im Normalfall stehen die Monitor-Lautsprecher relativ nah bei euch auf dem Schreibtisch. Doch besser ist es, in etwas Abstand die Speaker aufzuständern. Es gibt dafür relativ kompakte „Nahfeld“ (Nearfield-) Lautsprecher und wo der Basslautsprecher meist um die 6,5 Inch Durchmesser hat. In den meisten Fällen reicht der Frequenzumfang dieser Lautsprecher im Homestudio gut zum Arbeiten aus. Spielen tiefste Frequenzen eine Rolle, kann man die vorhandenen Lautsprecher mit einem zusätzlichen Subwoofer kombinieren.
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Am besten entscheidet ihr euch für aktive Lautsprecher, den sie haben integrierte Verstärker, die optimal auf die eingebauten Lautsprecher abgestimmt sind und meist zusätzliche Korrektur- und Anschlussmöglichkeiten erlauben.
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Ein weiterer Vorteil für das Homestudio ist die Geld- und Platzersparnis, denn ihr braucht keinen weiteren Verstärker mit zusätzlichen Kabeln.
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Die aktiven Monitorlautsprecher brauchen allerdings im Gegensatz zu den anderen Komponenten eine 230Volt Steckdose. Sie sind leider nicht ohne Weiteres auf der Waldwiese einsetzbar.
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Es sei denn, ihr besorgt euch eine kleine Powerbank mit 230V Anschluss. Die kostet allerdings einige Hundert Euro.
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Unser Tipp ist hier ein Tannoy Lautsprecher, der „Tannoy Gold-7“, der zwar etwas Geld kostet aber eine als Koaxiallautsprecher richtig gute Wiedergabequalität bietet und stundenlanges, ermüdungsfreies Hören ermöglicht.
5. Kopfhörer
Möchte man im Homestudio überall platzsparend seine Aufnahmen kontrollieren oder abhören, ist ein geeigneter Kopfhörer erste Wahl. Wir haben den Monacor MD-460 gefunden. Er klingt richtig gut, ist platzsparend auch als Reisekopfhörer zusammenklappbar und erfüllt die wichtigsten Kriterien für ein Homerecording Studio:
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Geschlossene Bauform. Das heißt, dass der Kopfhörer wenig Schall nach außen lässt und euch gleichzeitig von Außengeräuschen abschirmt. Das ist gut so, denn die Kopfhörereinspielungen kommen nicht auf die Aufnahme und ihr könnt euch aufs Abhören konzentrieren.
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Lineare, gleichmäßige Wiedergabe aller Frequenzbereiche. Nur so könnt ihr feststellen, wie gut die Qualität der Abmischung oder eurer Original-Soundquellen ist.
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Wenig Gewicht und bequemer Sitz. Damit könnt ihr auch längere Zeit entspannt arbeiten.
Zwischenbilanz: Hier haben wir eigentlich schon alle Homestudio Komponenten zusammen, mit denen stationäres und mobiles Recording möglich ist. Notebook, Mikrofon, Interface, Kopfhörer und Kabel passen locker nebst einigen anderen Dingen in einen Rucksack.
Hammerpreis: alle bis jetzt genannten Zusatzkomponenten gibt es im Handel ab ca. 240 € (ohne Speaker). Wenn ihr euch überlegt, dass vor einigen Jahren für eine adäquate Homestudio Qualität noch tausende von Euro investiert werden mussten, ist das doch ein Wort sowie eine deutliche Ermutigung, einfach mal den ersten Schritt in ein tolles Hobby zu wagen.
Genau so könnt ihr eure akustische Übertragung bei Videokonferenzen oder Podcasts signifikant verbessern.
6. Der Rechner im Homestudio
Am einfachsten nutzt ihr den Rechner, der euch zur Verfügung steht. Es sollte jedoch ein neueres nicht zu lautes (Lüfter) Modell sein. Bei Aufnahmen im gleichen Raum können wir störende Geräusche nicht gebrauchen.
Wenn ihr über ein Laptop oder ein Notebook verfügt, ist das auf jeden Fall ein Vorteil. Ihr könnt dann mobil arbeiten und aufnehmen.
In der weiteren Auswahl der Komponenten haben wir darauf geachtet, dass ihr hier keine 230V Versorgung benötigt. So könnt ihr euch auch mal mit eurer Gitarre in den Wald setzen und dort einen spontanen Song aufnehmen. Videokonferenzen oder Streams von einem Boot auf einem romantischen See sind natürlich auch möglich.
Noch Drei nützliche Tipps für gute Aufnahmen im Homestudio
So, wir haben jetzt die entscheidenden Komponenten zusammen. Zum Schluss dann noch die wichtigsten Tipps für´s Homestudio, damit ihr mit viel Spaß beste Ergebnisse erzielt:
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Ruhe. Aufnahme läuft
Sorgt bei euren Aufnahmen im Homestudio auf jeden Fall für eine ruhige Umgebung. Laute Lüfter eures PCs, Baustellen vor dem Haus, Küchengeklapper, quietschende Stühle oder auch tieffrequente Geräusche (Zentralzeizung etc.) landen unvermeidlich als Erinnerungen mit auf euren Aufnahmen und lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht beseitigen. -
Raumtuning
Sorgt im Homestudio dafür, dass euer Raum nicht zu hallig ist oder direkte Reflektionen eure Mikrofon von der Aufnahmeseite her treffen. Einen guten Dämpfungs-Effekt könnt ihr schon mit richtig platzierten Polstermöbeln oder Bücherregalen erzeugen. -
Weitere akustische Verbesserungen könnt ihr auch mit günstigen akustischen Absorbern erzielen. Da gibt es von der BASF Basotect®, das ist ein offenporiger Schaumstoff, der sich gut an Wänden und Decken befestigen lässt. Für Ästheten: Mit Stoffüberzügen oder bedruckten Stoffen könnt ihr das Outfit zusätzlich verschönern.
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Probeaufnahme und Endkontrolle im Homestudio
Bevor ihr euer Wunschprogramm aufnehmt, macht erst mal eine kleine Probeaufnahme. Hier könnt ihr die Mikrofonposition optimal einstellen, die Pegel justieren und parallel dazu mit dem Kopfhörer kontrollieren, was passiert. -
Habt ihr die Aufnahmen im Kasten, empfiehlt es sich, die Resultate auf anderen Anlagen anzuhören, ob der Sound auch da ok ist. Das kann eure Stereoanlage sein, das Laptop oder das Autoradio.
Ausblick
Dieser Artikel wird bei passender Gelegenheit immer wieder aktualisiert und ergänzt. Deswegen:
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