Indie Radiosender / © Adobe
Das ist die Frage, die sich alle Musiker, die mit ihren eigenen Songs live auftreten, immer wieder stellen. An die Komponisten und Singer/ Songwriter und alle, die ihre eigenen Stücke spielen, richtet sich dieser Artikel in erster Linie. Wie kann so eine riesige anonyme „Behörde“ die Interessen eines kleinen Musikers, der bisher nur lokal erfolgreich und populär wurde, adäquat vertreten? In welchem Umfang hilft die GEMA in Coronazeiten? Diese zentralen Fragen möchte ich mit Euch erörtern.
Wie genau schützt die GEMA Dein geistiges Eigentum?
Definition des Urheberrechts
Zuerst zur rechtlichen Definition: Das Urheberrecht (UrhG) ist ein sog. Schutzrecht und besagt „Die Urheber von Werken der Literatur, Wissenschaft und Kunst genießen für ihre Werke Schutz nach Maßgabe dieses Gesetzes.“
Als geistiges Eigentum wird daher das ausschließliche Recht an einem immateriellen Gut, wie einem literarischem Werk, einem Gedicht, dem Text eines Songs oder einer Komposition, bezeichnet. Wichtig dabei ist, dass das komplette Lied bzw. die komplette Komposition aus Deiner Feder stammt.
Das Verwertungsgesellschaftengesetz
Das Verwertungsgesellschaftengesetz (VGG) aus dem Jahr 2016 regelt die Aufgaben und Pflichten der Verwertungsgesellschaften. Dieses Gesetz etwa legt fest, dass Verwertungsgesellschaften wie die GEMA, als eine privatwirtschaftliche Organisation eingestuft wird.
Weiterhin wird durch dieses Gesetz auch das Verfahren zur Ermittlung der Vergütung für Geräte und Speichermedien schneller und effizienter ausgestaltet.
Die GEMA steht unter der Aufsicht des Deutschen Patent- und Markenamts weil sie Aufgaben übernimmt, die im Urheberrechtsgesetz festgeschrieben sind. So übernimmt die GEMA treuhänderisch die Verwaltung der Nutzungsrechte und gewährleistet ihren Mitgliedern eine entsprechende Vergütung.
Der urheberrechtliche Schutz Deiner Werke besteht lt. dem UrhG übrigens immer und überall, ist also unabhängig von einer GEMA-Mitgliedschaft.
Soweit zur Definition. Doch wie kann die GEMA Dein geistiges Eigentum jetzt schützen?
Die GEMA ist eine sogenannte Verwertungsgesellschaft, die dafür sorgt, dass Du für die Nutzung Deiner Werke Geld bekommst. Vielen Künstlern und Kreativen ist es gar nicht möglich, die Einhaltung aller Rechte zu überprüfen. Damit die GEMA diesen Job für Dich übernimmt, musst Du Dich als Musiker bei der GEMA anmelden, also Mitglied im Verein GEMA werden.
Die GEMA Anmeldung ist nicht verpflichtend. Die GEMA ist eine Interessengemeinschaft für Musiker und Texter. Doch ohne sie müssen die Künstler selbst dafür sorgen, dass sie für die Nutzung ihres geistigen Eigentums bezahlt werden.
Zu den Aufgaben der GEMA zählt es dann, wie gesagt, Deine Nutzungsrechte zu verwalten und Dir eine entsprechende Vergütung zu gewährleisten. Häufig sind wir uns dieser Tatsache nicht einmal bewusst, doch für fast jeden Song, der im Radio läuft, oder für jedes Buch, welches wir uns in der Bibliothek ausleihen, werden Gebühren erhoben und der Urheber bzw. Rechteinhaber erhält daraus Geld.
Mit einem Lizenzvertrag überträgst Du der GEMA auch die Rechte an deinen eigenen Werken. In Rechtssprech heißt das: „Weltweit als Treuhänderin alle Dir gegenwärtig zustehenden und während der Vertragsdauer noch zuwachsenden, zufallenden, wieder zufallenden oder sonst erworbenen Rechte an Deinen Werken für bestimmte Nutzungsarten.“ Die wichtigsten Nutzungsarten sind in diesem Zusammenhang:
- Das allgemeine Aufführungsrecht Deiner Werke
- Das mechanische Vervielfältigungs- und Verbreitungsrecht für Ton-, Bildton- und Multimediaträger (z.B. CD-Produktion und Vertrieb).
- Das Recht der öffentlichen Wiedergabe von Hörfunk- und Fernsehsendungen.
- Das Recht der öffentlichen Wiedergabe durch Ton- oder Bildtonträger.
- Das Filmvorführungsrecht und (eingeschränkt) das Filmherstellungsrecht.
- Das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung. Das heißt, Musik im Internet oder in ähnlicher Weise so bereitzustellen, dass sie Musikkonsumenten jederzeit und überall zugänglich ist.
Das heißt, dass die GEMA überall da, wo öffentlich Deine Musik gespielt werden kann (über Radio, Internet, Fernsehen etc.), in Deinem Namen Gebühren verlangt.
In der Regel sind das individuell ausgehandelte Lizenzvereinbarungen mit Ladeninhabern, Kneipen-, Liveclub- oder Discothekenbetreibern, Runkfunkstationen, YouTube aber auch Arztpraxen oder bei Fahrstuhlmusik. Also jegliche Unterhaltungsmusik im öffentlichen Raum ist gebührenpflichtig.
Grundlage für die Verteilung: Nutzungshäufigkeit
Eine wichtige Grundlage für die Verteilung ist die Nutzungshäufigkeit der Musikstücke. Alle Musiknutzer bzw. -konsumenten sind verpflichtet, bei der GEMA Meldungen über aufgeführte, gesendete und vervielfältigte Musikwerke einzureichen. Anhand dieser Informationen kann die GEMA die Nutzungshäufigkeit der einzelnen Werke ermitteln. Dies ist die Grundlage für die Höhe der Ausschüttung von Tantiemen an die Rechteinhaber.
Von diesen Einnahmen siehst Du proportional nach der Popularität Deiner Songs (Häufigkeit des Gespieltwerdens) Kohle. Das nützt jetzt mehr den wirklich bekannten „Stars“. Doch es gibt da von der GEMA einen präzisen (100-seitigen) Verteilungsplan.
In diesem Verteilungsplan werden sämtliche Fristen wie die Anmeldung der Werke und die Einreichung der Setlisten geregelt. Auch die individuellen Punktbewertungen nach Spieldauer, Besetzung etc. sowie ein Verrechnungsschlüssel wird hier aufgeführt.
Tantiemen / © Adobe
Außerdem bekommst Du für jeden Gig, bei dem Du Deine eigenen Songs spielst, ebenfalls Geld. Raumgröße bzw. Publikum-Fassungsvermögen und Eintrittshöhe spielen dabei eine wichtige Rolle. Du hast natürlich alles „in time“ entsprechend dokumentiert, also Deine Playlists mit Autoren/Komponisten und Auftrittsdaten bei der GEMA eingereicht.
Die GEMA in den Zeiten von Corona
Respekt! In diesen Zeiten der Isolation, abgesagten Konzerte und damit fehlenden Einnahmen macht die GEMA ihr Geldsäckel auf und unterstützt ihre in Not geratenen Mitglieder.
Der „Corona-Hilfsfonds“ aus den Mitteln für „soziale und kulturelle Förderung“ ist zwar mittlerweile erschöpft – nur Anträge, die vor dem 30.06. gestellt wurden, werden noch bearbeitet.
Was allerdings weiterläuft, ist der „Schutzschirm Live“ unter dem Musikurheber eine Vorauszahlung auf ihre künftigen Ausschüttungen in den Live- und Wiedergabesparten bekommen können. Das bekommen alle Mitglieder die aufgrund von flächendeckenden Veranstaltungsabsagen in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Dabei geht es vor allem um die Live-Performer, die ihre eigenen Kompositionen bei Konzerten spielen.
Weiterhin hält die GEMA eine umfassende Liste mit Links bereit, an die sich notleidende Künstler wenden können. Die könnte Euch interessieren.
Aber ab wann macht eine GEMA-Mitgliedschaft eigentlich Sinn?
Eigentlich ganz einfach: Der wirtschaftliche Erfolg bestimmt den Sinn. Dies ist dann der Fall, wenn die öffentliche Aufführung der eigenen Musikstücke im laufenden Kalenderjahr einen bestimmten Umfang erreichen. Deine Songs werden im Radio oder Fernsehen gespielt, von Dritten auf im Handel erhältlichen (Bild-)Tonträgern veröffentlicht oder ein Video von Dir geht auf YouTube viral.
Obligatorisch wird Deine Mitgliedschaft wenn gewerbliche Verwertungen, z.B. ein Vertrag mit einem Major oder Indie-Label unmittelbar bevorstehen.
Doch aufgepasst: Es ist nicht möglich sich bei der GEMA und bei einer anderen Verwertungsgesellschaft anzumelden und Dir so die „Rosinen herauszupicken“. So nach dem Motto „Bei diesem Track lohnt sich die GEMA Anmeldung und bei diesem ist es besser, wenn ich frei über alles verfügen kann“. Du verpflichtest dich als GEMA-Mitglied, ALLE deine Werke bei der GEMA anzumelden.
Zu beachten ist, dass man als GEMA Mitglied auch für die Veröffentlichung der eigenen Musik zunächst Lizenzgebühren an die GEMA zahlen muss. Wenn du also ein Album mit eigenen Songs rausbringst, wird die GEMA dir hierfür eine Rechnung schreiben.
Seit der Einigung über die Rechtegebühren von YouTube an die GEMA 2016 ist der Upload von eigenen Kompositionen und Songs noch lukrativer geworden. Die Überprüfung der Häufigkeit des Gespieltwerdens durch Klickzahlen ist denkbar einfach und nachvollziehbar.
Und wann ist es nicht so ratsam GEMA-Mitglied zu werden?
Im Umkehrschluss, wenn Du keinen großen Wert darauf legst mit Deinen Kompositionen Geld zu verdienen, das Ganze also als Hobby betreibst, rate ich von einer Mitgliedschaft ab. Zumal eine GEMA-Mitgliedschaft mit Kosten verbunden ist. Ihre Verteilerschlüssel macht sie für kleine bis mittelgroße Musiker/Bands eh uninteressant.
Auch besteht die Möglichkeit bei einer anderen Verwertungsgesellschaft Mitglied zu werden. FREIBANK zum Beispiel. Freibank Music Publishing ist eine sympatische kleinere unabhängige Verwertungsgesellschaft über die ich weiter unten noch etwas sagen werde.
Die GEMA als Altersvorsorge?
Die Künstlersozialkasse kennen wahrscheinlich schon viele von Euch. Doch das es auch eine GEMA-Sozialkasse gibt, die sich mit der Altersvorsorge beschäftigt, ist weniger bekannt.
Ergänzend zum Verteilungsplan können einem ordentlichen Mitglied Ausgleichszahlungen gewährt werden. Im Alter, bei Krankheit, Unfall oder Not greifen einmalige oder wiederkehrende Zahlungen. Voraussetzungen:
- Antragsstellung
- 10 Jahre ununterbrochenes Mitglied
- Das in der Satzung geregelte Eintrittsalter ist vollendet worden
- Das Mitglied muss Bedürftigkeit nachweisen. D.h. dass Deine Einnahmen einschl. der Einnahmen Deines Ehepartners oder des eingetragenen Lebenspartners zum Lebensunterhalt nicht ausreichen
Wiederkehrende Tantiemenzahlungen
Das ist jetzt wichtig, wenn Du beispielweise im Auftrag einen Werbejingle produziert, den Du plötzlich immer wieder im Radio hörst. Sichere Dir durch die GEMA-Anmeldung vor Auftragsausführung gleich die Nutzungsrechte! Kann ein Schuss in den Ofen sein, doch sicher ist sicher! Jedesmal wenn dieses Jingle gespielt wird, bekommst Du nämlich Geld dafür.
George Michael´s Tantiemen Jahr für Jahr
Zum Vergleich: George Michel´s Erben verdienen noch fast 70 Jahre lang richtig fette Kohle mit dem Song „Last Christmas“ Die ARD beispielsweise zahlen für die Nutzung laut Gema 6,25 Euro an den Komponisten und 3,75 Euro an den Texter. George Michael war beides, kassierte also für jedes Abspielen seines Liedes 10 Euro.
Denkt an die Weihnachtsmärkte, öffentliche Adventsfeiern, Weihnachtssampler und, und, und … Michael verdiente an jedem verkauften Tonträger 15 Prozent vom VK. Seit 1985 verdiente Michael geschätzt so 9 Millionen Euro – pro Jahr.
Wieviel hat eigentlich Eberhard Schoener die Tatort-Erkennungsmelodie seit seinem ersten Erscheinen 1974 eingebracht?
Moderator eines Radiosenders / © Adobe
Was kostet Dich diese Mitgliedschaft?
Der Mitgliedsbeitrag ist für alle Mitglieder gleich. Er beträgt für den Urheber 50,00 € und für Musikverleger 100,00 € pro Jahr. Für die Aufnahme in die GEMA fällt eine einmalige Aufnahmegebühr an. Komponisten/Texter zahlen dafür 107,10 € inkl. MwSt. (Stand 2019).
Eine komplette Band kann nicht Mitglied werden. Nur Einzelpersonen können das. Also nehmt Ihr am besten Komponisten und Texter.
Freibank Music Publishing
Das muss an dieser Stelle noch erwähnt werden: Es gibt noch eine zweite nicht ganz unwichtige Verwertungsgesellschaft in Deutschland. Sie wurde 1986 gegründet, um das „Monopol“ der GEMA zu knacken – FREIBANK. FREIBANK wurde von Mark Chung, einem Mitglied der Einstürzenden Neubauten, gegründet, um die Urheberrechte der Neubauten nach dem Motto „More and Faster“ effektiver zu schützen.
Dabei übernimmt FREIBANK nicht nur das Direktinkasso der mechanischen Lizenzen von den Labels, was einmalig in der deutschen Verlagslandschaft ist. Sondern das Unternehmen betreibt auch Promotion und Marketing. Und es kümmert sich um die Zweitverwertung in Film und Werbung. Das funktioniert jedoch nur mit aktiver Mithilfe der Mitglieder.
FREIBANK-Mitglieder sind in der Regel Independentmusiker wie Abwärts, Apparat, Die Goldenen Zitronen, Eins Zwo, Einstürzende Neubauten, Primus, Siva und noch viele mehr. Außerdem sind viele Indie-Labels wie Indigo, Intergroove, Ninja Tune oder 2nd rec/Edition Kittisch Music, um nur die wichtigsten zu nennen, aktive Mitglieder von FREIBANK Music Publishing.
Derzeitige Geschäftsführer sind Klaus Maeck und Mark Chung, der von 1996 bis 2005 auch der Senior Vice President bei Sony war.
Wer also mehr will als eine reine Verwertungsgesellschaft, also außerdem einen Musikverlag und eine Marketingfirma, seinen Independent-Nimbus glaubhaft pflegen will und eine umfassende Managementbetreuung, der sollte eine Mitgliedschaft bei FREIBANK Music Publishing in Erwägung ziehen. Die Mitgliedschaft ist etwas aufwendiger, aber mindestens genauso effektiv.
Zum Schluss: Welche GEMA-Gebühren fallen bei Coverbands an?
Noch ein 2 Absätze für diejenigen, die Gebühren zahlen müssen. Ich bereite gerade einen umfangreicheren Artikel für diese große Interessengruppe vor. Also bleibt dran!
Generell: die Verantwortung für die korrekte Abführung der GEMA-Gebühren liegt immer beim Veranstalter! Er muss jedes Konzert – vor dem Konzerttermin – bei der GEMA anmelden.
Dafür gibt es einen Schlüssel, der sich nach der Eintrittshöhe und dem Fassungsvermögen des Konzertsaals berechnet. Bis zu 2.000 Pers. sind es beispielsweise 5,75 %, bei bis zu 15.000 Pers. sind´s schon 7,6 % und über 15.000 Pers. 8 % vom Eintritt. Dabei gilt: es müssen keine 2.000 bzw. 15.000 Personen anwesend sein, es reicht das Fassungsvermögen des Saals. Nachlesen könnt Ihr das hier. Ach, noch was:
Wann ist die Musik eigentlich GEMA-frei ???
Grundsätzlich ist eine Gemafreie Musik diejenige, deren Rechteverwaltung nicht über die GEMA abgewickelt wird. Dies ist dann der Fall, wenn der Urheber eines Musiktitels kein Mitglied der GEMA ist. Wenn der Urheber seit mindestens 70 Jahren tot ist, erlischt ebenfalls sein Urheberrecht und damit das Recht der GEMA Geld dafür zu nehmen.
Doch das muss nachgewiesen werden. Denn hier ist die Beweispflicht umgekehrt! Der Veranstalter oder der „Nutzer“ muss mit Hilfe sog. Liedfolgelisten nachweisen, dass die gespielte Musik nicht von GEMA-Mitgliedern stammt oder älter als 70 Jahre ist.
Es gibt Veranstalter, die ausschließlich nur Konzerte mit GEMA-freien Bands, also NICHT-Mitgliedern machen, zum einen um massgeblich junge Talente zu fördern und zum anderen natürlich um GEMA-Gebühren zu sparen …
Auch einige Indie-Radios machen das: Akribisch werden die gespielten Songs oder Tracks von Ihnen dokumentiert und damit der Nachweis geführt, dass die Stücke nichts mit der GEMA zu tun haben …
Das war er – mein doch etwas größer gewordener Artikel zu diesem großen und komplexen Thema. Welche Erfahrungen habt Ihr mit der GEMA gemacht? Erfahrungen oder Anregungen schreibt mir bitte in die Kommantare.
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Noch zum Thema GEMA:
Die GEMA Mitgliedschaft ist möglich, wenn sich eine Person als Textdichter oder Komponist berufen fühlt und schon eigene Werke geschaffen bzw. veröffentlicht hat. Gerade am Anfang einer Karriere zum Beispiel in einer Musikband, mit vielen selbst geschriebenen Songtiteln, kann es Sinn machen sich bei der Verwertungsgesellschaft GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) frühzeitig anzumelden. Bei vielen Musikern die sich hauptberuflich in diesem Bereich selbstständig machen, sind gerade am Anfang die Einnahmen sehr gering, da können zusätzliche Tantiemen einer Verwertungsgesellschaft sehr nützlich sein. Generiert werden diese Summen durch CD Produktionen, Download,- und Streamingdienste, Radiosendungen, Live-Auftritte und wenn Sie dann noch viel Glück haben, vielleicht auch mal durch einen Auftritt in öffentlich-rechtlichen Fernsehsender.
Bis es aber soweit ist, ist es bis dorthin ein langer Weg, da hängt viel Herzblut drin, Zeit und Nerven, dass kann manchmal Jahre dauern bis sich der Erfolg bei einem Musiker oder einer Musikband einstellt. Es heißt ja immer wieder so schön: ‚Über Nacht zum Star‘. Von wegen! Wer selbst schon Texte geschrieben hat und als Komponist am Klavier ein Musikstück, Note für Note generiert, ‚der kann ein Lied davon singen‘, wie viel Wochen und Monate ins Land ziehen, bis 10-12 eigene Titel für eine CD-Produktion fest stehen.
Leider hat die Wertschätzung und Anerkennung einer künstlerischen Tätigkeit, in den letzten Jahrzehnten sehr abgenommen. Es entsteht teilweise das Gefühl, dass diese kreative Arbeit nicht anständig bezahlt oder sogar honoriert wird. Niemand verzichtet auf sein Monatsgehalt,
warum sollte ein Musiker auf seine zusätzlichen Einnahmen nicht stolz sein. Und wenn da eine größere Verwertungsgesellschaft dahinter steht, umso besser. Es wäre schier Unmöglich, als einzelner, sich um all diese Abrechnungen zu kümmern um an seine Tantiemen zu kommen! Das ist einer der großen Errungenschaften, die die GEMA mit Partnerverträgen (Verwertungsgesellschaften) in anderen Ländern weltweit geschaffen hat.
Info: Die Aufnahmegebühr ist dabei aber schon eine kleine/größere Hürde und nicht zu vergessen, die jährliche Mitgliedergebühr von 50,00 Euro. Da sollten Sie als Textdichter/Komponist schon um ein Vielfaches an Tantiemen generieren. Wenn mehrere Urheber an einem Werk beteiligt sind, macht es vielleicht Sinn, dass sich eine Person als Urheber anmeldet, alle weiteren Urheber (Personen) müssen natürlich bei der Werkemeldung (Songtitel) bei der GEMA trotzdem mit angemeldet werden, dass Sie an der Schöpfung des Werkes beteiligt sind. Diese eine Vertrauensperson wickelt dann alle Finanzen mit den Bandmitgliedern (Werkbeteiligte) ab.
Jeder der bei der GEMA als Urheber Mitglied ist, ist aber auch verpflichtet seinen Saldo (Ausgleich des Schuldsaldos) auszugleichen. Das heißt, dass laufende Konto bei der GEMA, welches im Kontoauszug steht, sollte immer ausgeglichen sein und nicht ins Minus rutschen.
Lukrativ ist die Anmeldung bei der GEMA nur, wenn Sie 2-3 Auftritte im Monat haben und die auch vom Veranstalter an die GEMA gemeldet wird. Dann eventuell, wenn Sie als Musiker Glück haben, Auftritte im Fernsehsendern oder Präsentationen von neuen Songs im öffentlich-rechtlichen Radiosendern, quasi wie eine Welturaufführung. Dazu noch, aber auch nur wenn Interesse besteht, ein Musiklabel mit einer CD-Veröffentlichung, die die Produktion auch finanziert. Und zu aller guter letzt die Download,- und Streamingportale Einnahmen. Aber da müssen Sie schon als Band einen Namen haben, bis irgendjemand etwas downloadet bzw. bei Streamings bis zur Auszahlung einige zig tausend Streams zusammen kommen müssen.
Es sollte bei all dem schon eine professionelle Absicht dahinter stecken um nach 5-6 Jahren kleinere wie größere Summen durch Tantiemen zu erwirtschaften. Wer als Musiker einige Hits weltweit gelandet hat, lässt es sich ab diesem Zeitpunkt gut leben. Aber das ist es was viele Musiker umtreibt! Komme ich da eines Tages hin? Kann ein Berufsmusiker von den GEMA-Tantiemen leben?
Baryt