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    X32 Multitrack Recording & Virtual Soundcheck

    Chris Hinz ist der Ökonom unter unseren Autoren. Er entwickelt die besten Strategien, immer wenn es gilt, möglichst gute Ergebnisse auf dem effektivsten Weg zu erzielen. So auch hier: Ein kleiner Exkurs zum Thema: Wie stelle ich möglichst easy meine Sounds zusammen und bringe sie schnell und perfekt auch auf die Bühne. Viel Vergnügen (Die Redaktion).

    Habt ihr schon mal daran gedacht, eure Konzerte per Multitrack-Recording aufzunehmen und anschließend in aller Ruhe abzumischen? Oder schon mal einen „virtuellen Soundcheck“ mit der gesamten Band gemacht, während die Musiker noch zum Auftrittsort unterwegs waren? Die typischen Antworten sind „Nee“, „Kostet zuviel Geld“, „Ist zu kompliziert“ oder „Geht nicht“ …

    Geht wohl! Und ist inzwischen sogar recht erschwinglich.

    Der Klassiker für Multitrack Recording: Cubase

    Bei Multitrack Recording fällt vielen sofort das Programm „Cubase“ ein. Das Produkt der Hamburger Firma Steinberg ist ein Klassiker und wird gerne von semiprofessionellen Studios und Hobbymusikern eingesetzt.

    Es erfordert aber einen leistungsfähigen PC – möglichst mit einer großen und schnellen SSD (Solid State Disc).

    So ein Desktop-Rechner ist allerdings nicht besonders transportabel. Ein entsprechend ausgestatteter, meist jedoch etwas teurer Laptop tut´s dann auch.

    Dann noch die entsprechenden Treiber suchen und die Verkabelung zum Mischpult herstellen. Ihr habt Glück und einen technisch versierten Mitmusiker oder Musikerin in eurer Band? Dann wird das Ganze schon irgendwann und irgendwie funktionieren …

    Doch das geht mittlerweile viel(!) einfacher

    Mit der Entwicklung des X32 Digital-Mischpults ist Uli Behringer der große Wurf gelungen. Die Zeiten, in denen seine Produkte mit Qualitätsproblemen kämpften, sind vorbei.

    Und wer es etwas roadtauglicher braucht, wählt einfach die nahezu baugleiche MIDAS Serie. Alle drei Geräteausführungen (Konsole, Rack, Core Modul) verfügen über einen Schacht (Expansion Slot) auf der Rückseite, den man für unterschiedliche Zwecke mit einer entsprechenden Karte (Firewire, DANTE, MADI, ADAT etc.) bestücken kann.

    Firmen wie beispielsweise Soundcraft, Allen&Heath, Mackie, Presonus, Yamaha, QSC verfügen in ihren neuen Geräten auch über diese eingebauten Optionen, die einen gleichen Workflow ermöglichen (Anm. der Redaktion)

    Multitrack Recording mit dem Behringer X32

    Standardmäßig wird das Behringer X32 mit der X-USB Schnittstellenkarte ausgeliefert. Doch der Clou ist die seit einiger Zeit erhältliche X-LIVE Card: Neben einer USB 2.0 Schnittstelle beinhaltet sie zwei Slots zur Aufnahme von SD RAM Cards sowie die gesamte Elektronik / Software, die erforderlich ist, um bis 32 Spuren in CD Qualität aufzunehmen.

    Die Firmware der X32 Konsole wurde entsprechend aktualisiert und das Recorder Menü um eine neue Seite ergänzt: Auf dem Geräte-Display, dem Programm PC-Edit sowie der App X32-Mix.

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    >> Hier kannst du dir das Behringer X32 bei Thomann.de mit 30-Tage Rückgaberecht bestellen!

    Riesige Speicherkapazität

    Die maximale Aufnahmedauer wird durch die Kartengröße und die Zahl der Spuren bestimmt. Eine SD RAM Card mit 32 GByte kann wahlweise 8 Spuren mit einer Laufzeit von 6:16 Stunden, 3:08 Stunden (bei 16 Spuren) oder 1:34 Stunden (bei 32 Spuren) aufzeichnen.

    Wird auch der zweite Slot mit einer SD RAM Card gleicher Größe bestückt, verdoppeln sich die Zeiten entsprechend und die Software handhabt den Wechsel zur zweiten Karte nahezu nahtlos.

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    Aufgenommen werden die unbearbeiteten Eingangssignale in WAV Qualität. Dass man auf dem unverfälschten Rohmaterial aufsetzen kann, ist bei einem zeitlich nachgelagerten Mix von großem Nutzen.

    Dass man damit auch mal im Proberaum oder Konzertsaal zeitintensive Einstellungen ausprobieren kann, ohne dass die Musiker anwesend sein müssen, ist ein weiterer Vorteil.

    Der Virtual Soundcheck – ohne Band

    Womit wir bei dem „Virtual Soundcheck“ wären: Man legt einfach die SD CARD des letzten Konzerts der Band mit identischer Kanalbelegung ein, drückt auf PLAY und schon kann es losgehen.

    Bei der Wiedergabe liefert der Recorder die Signale nämlich auf demselben Kanal ab, auf dem sie aufgenommen wurden (es sei denn, der/die FOH Kollege/in bevorzugt eine anderes Routing). Und die Band kann noch einen trinken gehen.

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    Kein Laptop, keine wackelige Verkabelung, keine Schnittstellenprobleme – alles in einer „Kiste“. Und es funktioniert tadellos.

    Die Bands, mit denen ich unterwegs bin, nehmen inzwischen nahezu jedes Konzert mit der X-LIVE Card auf. Dies dient nicht nur zur Kontrolle des Gespielten, sondern man kann damit auch ganz hervorragende Demo Tapes (CD’s, MP3-Files, USB-Sticks) erstellen, die bei entsprechenden Fertigkeiten des/der Tontechnikers(in) einer aufwändigeren Produktion kaum in etwas nachstehen.

    Wie nehmt ihr Eure Live Konzerte auf? Setzt Ihr auch die X-LIVE Card oder ein ähnliches Produkt ein? Welche Erfahrungen habt Ihr damit gemacht? Schreibt mir was in die Kommentare.

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    Chris Hinz
    Chris Hinz verfügt über eine 6-jährige klassische Ausbildung am Piano und eine 3-jährige Ausbildung an der Sakralorgel. Er ist seit mehreren Jahrzehnten in der Musikszene Rhein Main aktiv und aktuell mit zwei Coverbands und einem Smooth Jazz Duo unterwegs. Chris Hinz ist freiberuflicher Unternehmensberater und war lange Zeit für ein namhaftes IT Unternehmen tätig.

    8 Kommentare

    1. Hallo Marcel,

      Wir haben uns deinen Beitrag angeschaut. Könnte es sein, dass du beim Playback mit einer Trim Einstellung > 0dB auf deine Pultkanälen zurückspielst? Wenn du davor beim Aufnehmen kräftig ausgesteuert hast und das Recording direkt hinter den HA stattfindet, dann fliegen dir natürlich die Ohren weg, weil sich die Trim Verstärkung mit den eingestellten Plus-dB-Werten beim Abspielen zum Aufnahmepegel dazu addiert. In dem Fall wäre das Problem gelöst, wenn du die Trim Regler beim Playback auf 0dB Verstärkung stellst. Dann wären Aufnahme- und Wiedergabepegel identisch.
      Es gibt es jede Menge Videos zu dem von dir angesprochenen Thema (HA, Gain Split). Vieles ist zwar in Englisch, doch aufgrund der Visualisierung selbst dann durchaus zu verstehen, auch wenn man im Englischen nicht allzu fit ist.
      Wenn du gar nicht weiterkommst, könnte dir ein Reset und neu Aufsetzen helfen.
      Übrigens: Den Switch zur Aktivierung des HA Gain Split findest Du im Programm „X32 Edit“ unter SETUP > PREPAMPS > GLOBAL OPTIONS. Du kannst dann die Gain Settings im Bereich von -18 dB bis +18 dB überfahren, doch die meisten Experten raten davon ab, die Funktion zu benutzen.

      Für die Hybridnutzung als FOH / IEM kannst du die Channel-Split Vorgehensweise nutzen, die auch Chris bei seiner Band nutzt: „Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht, bei kleineren Events das X32 Rack zu splitten, d. h. die 16 physischen Eingänge auf jeweils zwei Kanäle zu routen (Input 1 > Kanal 1 und 17, Input 2 > Kanal 2 und 18 usw.). Die Fader 1 – 16 nutzen wir dann für den FOH Mix, Fader 17-32 für den IEM Mix. So kann man den FOH und IEM Mix (bis auf den gemeinsamen Gain) völlig unabhängig voneinander fahren und kommt sich auch bei den Effekten nicht in die Quere, wenn man z. B. FX1-3 für FOH und FX4 für IEM nutzt.“
      Viel Erfolg
      Chris und Jörg

    2. Hallo zusammen , ich stehe bzgl gain und trim etwas auf dem Schlauch und begreife zum einen nicht wo ich HA in der Edit 32’software genau finde bzw welche Funktion diese hat ?
      Wir nutzen das Rack fur den IEM mix , müssen aber demnächst damit bei 2-3 kleinen Club Gigs beschallen uber unsere Anlage … somit möchte ich gerne mit den probemitschnitten üben … bzw den Easy bissl
      Probieren um da etwas fitter zu werden … mir haut es leider fast das Gehör raus wenn ich von der Karte auf das Pult zurück spiele. Das Rack wird von einem Behringer S 32 bedient da splitten sich die Signale dann auf in IEM Mix bzw vorverkabelte Peitschen für den FOH Mixer bei größeren Gigs , falls die Information hilfreich ist …
      Für Hilfe wäre ich dankbar ….
      Gruß Marcel

    3. …herzlichen Dank für Dein positives Feedback, Johannes. Deine Step-by-Step Beschreibung ist klasse. Wir wünschen Dir weiterhin viel Spaß und Erfolg mit dem X32.

      Beste Grüße von Chris & Jörg

    4. Hallo Jörg und Chris,
      vielen Dank für diesen super Tipp. Es hat perfekt geklappt.
      – habe im X32 die HA Gain kontrolliert aktiviert und somit Gain und Trim getrennt.
      – dann auf Playback umgeschalten, alle Trims auf 0db gesetzt
      – wieder auf Recording geschalten und mit der Karte aufgenommen
      – danach wieder auf Playback geschalten und den virtuellen Soundcheck durchgeführt.
      Nun hat alles bestens funktioniert, super!
      Nochmals besten Dank!
      Viele Grüße,
      Johannes

    5. Hallo Johannes, Chris ist im Urlaub, er hat mich gebeten, dir zu antworten. In einem amerikanischen Forum ist Deine Situation gut beschrieben:

      „Jeder Eingang Ihrer Konsole hat im Wesentlichen ZWEI Verstärkungsstufen. Die erste ist der analoge Mikrofonvorverstärker und wird durch das Wort“ GAIN „angezeigt. Die zweite ist die digitale Verstärkung und wird auf Ihrer Konsole durch das Wort“ TRIM „angezeigt.

      Wenn ein Mikrofonsignal die Eingangsstufe Ihrer Konsole durchläuft, durchläuft es BEIDE dieser Stufen. Normalerweise ist der TRIM auf die Verstärkung Eins eingestellt, und der analoge GAIN bietet die Verstärkung, die das Mikrofon benötigt, um ihn auf einen geeigneten Mischpegel anzuheben.

      Wenn Sie einen Kanal auf dem X32 aufnehmen, wird das Signal NACH dem GAIN, jedoch VOR dem TRIM aufgenommen. Wenn Sie den Karteneingang auswählen, um dieses Signal wiederzugeben, geht der Karteneingang direkt zum TRIM und durchläuft nicht den analogen GAIN. Ich hoffe das ist klar genug. Grundsätzlich erfolgt das Senden und Zurücksenden der Karte zwischen GAIN und TRIM auf dem Kanal.

      Wenn Ihre TRIMs alle auf Eins eingestellt sind, können Sie theoretisch vom Kartenausgang aufnehmen. Wenn Sie dieses Signal an denselben Eingang zurückgeben, sollten Sie in der Lage sein, die TRIMs unverändert zu lassen, und Sie erhalten den gleichen Signalpegel am Kanalzug . Ich habe das mit dieser Konsole gemacht, damit ich weiß, dass es so geht. “

      Eine weitere Erklärung findest Du hier: https://behringerwiki.musictribe.com/index.php?title=HA_Gain_Control_-_Explained

      Viel Spass beim Testen
      Grüße von Jörg und Chris

    6. Hallo, wir haben uns auch die X32LiveKarte geholt. Ist wirklich super. Einziges Problem: wenn ich einen virtuellen Soundcheck machen möchte sind die aufgenommen Spuren wesentlich lauter (Gain) als danach dann im Livebetrieb. Kennt jemand das Problem? Damit fällt es mir wirklich schwer einen virtuellen Soundcheck sauber durchzuführen.
      Danke vorab und viele Grüße,
      Johannes

    7. Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß mit Deinem Neuerwerb, Jörg. In der Tat: Es können auch SD RAM Cards mit einer Kapazität von mehr als 32 Gbyte eingesetzt werden. Der Hersteller sagt aktuell jedoch einen ordnungsgemäßen Betrieb nur bis 32 Gbyte zu. Alles darüber ist „on own risk“.

    8. Ja perfekt, Chris…….wir haben z.B. eine Location, in der ein X-32 fest verbaut ist und jedes Konzert für die Bands per Video und Recording aufgezeichnet wird. Beim Multitrack-Recording immer der gleiche Mist: Mal müssen die Treiber neu installiert werden ( schlechte Internet-Verbindung), dann wieder ein Einzelspurencheck. Spuren schalten, pegeln Kabel ziehen, das Notebook steht im Weg etc,pp. Kann man alles nicht gebrauchen, wenn die sowieso knappe Zeit besser in die Bühnenarbeit gesteckt wird. Genau deswegen werde ich mir so eine Karte zulegen.
      Nachtrag: Ich habe mir die Klark Teknik DN32-Live bestellt, ist genau das Selbe, für läppische 150€. Laut Internet funktionieren auch Karten mit 128 MB, die beispielweise mit AOMEI Partition Assistant auf FAT32 formatiert werden.

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