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    Tonhöhenkorrektur Note für Note mit Melodyne – Vier Versionen im Vergleich

    Notenbasiert / © Steve Johnson

    Von Martin Wolfinger und Andy C.

    Melodyne sorgt immer wieder für viele Diskussionen auf YouTube und in den einschlägigen Foren. Das Programm ist in modernen Studios inzwischen Standard und auch für viele Homestudiobetreiber interessant. Doch da bekomme ich eine Frage häufig gestellt: “Welche Version von Melodyne bräuchte ich für meine Zwecke”?  Diese Frage ist durchaus berechtigt, denn die Versionen unterscheiden sich erheblich, vor allem auch im Preis.

    Im anschließenden Video erklärt Martin Wolfinger, welche Version zu dir passt. Doch zunächst möchten wir denjenigen von euch, die Melodyne noch nicht kennen, diese Software kurz vorstellen …

    Historisches zu Melodyne

    2008 stellten die Entwickler von Celemony mit Direct Note Access (DNA = direkter Notenzugriff) erstmals eine Technologie vor, die aus polyphonem Audiomaterial einzelne Noten herauszugreift und sie verändert. Bis zu diesem Zeitpunkt war es nur möglich, monophones oder percussives Klangmaterial zu bearbeiten.

    Im Herbst 2014 ging´s weiter: Durch zeitlich begrenzte Auszüge aus Klangereignissen in fertig gemischter Musik ermittelt Melodyne nun den Takt. Im Studio kann der Musiker damit beim Aufnehmen der ersten Spur nun ohne Metronom arbeiten, denn Melodyne ermittelt jeden Taktbeginn (Downbeat) und die Zwischenschläge. Auch ist es jetzt möglich, eine schwankende variable Geschwindigkeit nachträglich auf einen gleichmäßigen Takt zu bringen oder eine Tempospur zu generieren, auf deren Tempobasis die nachfolgenden Spuren eingespielt werden.

    Im Januar 2016 erschien daraufhin Melodyne 4, dass unter anderem über die oben beschriebenen Tempofunktionen verfügte und im Mai 2020 kam dann Melodyne 5 heraus. Wichtigste Neuerung dieser aktuellen Version ist eine Intonationskorrektur des Gesangs. Der Algorithmus erkennt nun neben vielen anderen Aspekten einer Gesangsaufnahme auch automatisch Geräuschanteile und Atmer, die dann getrennt von den tonalen Anteilen verarbeitet werden können.

    Notenbasierte Audiobearbeitung

    Die Lautstärkebalance zwischen “Noise” und tonalen Anteilen lässt sich dabei für jede einzelne Note steuern. Das hilft bei Gesangsdopplungen und Chören und kann einen De-Esser (Absenkung von Zischlauten) ersetzen.

    Neue Möglichkeiten zur Dynamikgestaltung bieten auch Faderwerkzeuge und Makros zum Angleichen der Lautstärke, denn sie arbeiten pro Note und das mit polyphonem Audiomaterial. Mit der Akkordspur und dem Akkordraster (mit integrierter Akkorderkennung) können beliebige Aufnahmen bzw. Samples an den zu bearbeitenden Song angepasst werden.

    Die Noten werden in Melodyne als “Blobs” dargestellt. Mit diesen Blobs und den Melodyne-Werkzeugen Tonhöhe, Vibrato, Lautstärke, Sibilanten, Timing, Formanten und einigem mehr bearbeitest du die Töne deines Songs. / © Celemony

    Die Noten werden in Melodyne als “Blobs” dargestellt. Mit diesen Blobs und den Melodyne-Werkzeugen Tonhöhe, Vibrato, Lautstärke, Sibilanten, Timing, Formanten und einigem mehr bearbeitest du die Töne deines Songs. / © Celemony

    “Melodyne ermöglicht Zugriff auf die musikalischen Details in deinen Aufnahmen und Samples – Note für Note. Eine detailgetreue Analyse ermöglicht zudem, deine Aufnahmen und Samples tief zu durchdringen und die musikalischen Zusammenhänge darin zu erkennen und zu verstehen: Die einzelnen Noten und ihre Eigenschaften, die verwendeten Skalen und Akkorde, Timing, Tempo und Klang. Das alles kannst du mit Melodyne dann auch intuitiv bearbeiten – den Gesang, aber auch jedes andere Instrument, selbst mehrstimmige wie Klavier oder Gitarre”, so Peter Neubäcker, der maßgebende Entwickler von Melodyne.

    4 Versionen von Melodyne

    Es gibt vier verschiedene Versionen von Melodyne: Melodyne Studio und Melodyne Editor; beide mit DNA – sowie Melodyne Assistant und die Grundversion Melodyne Essential.

    Doch welches Melodyne ist nun das richtige für dich?

    Melodyne Assistant ist deutlich günstiger als Studio oder Editor, bietet aber trotzdem den vollen Werkzeugkasten für monophones Audio. Assistant verzichtet allerdings im Gegensatz zu Studio  auf spurübergreifendes Arbeiten. Zum Beispiel beim Editieren von Backing Vocals oder echten Streichern ist das jedoch äußerst praktisch und erlaubt dem Sound Editor  unter anderem Eingriffe in die Obertonstruktur. Nebenbei ist der Sound-Editor  ein äußerst präziser EQ. Melodyne Editor und Studio basieren auf DNA, mit dem sich polyphones Audio in unglaublicher Art und Weise bearbeiten lässt. Wer jedoch nur Gesang korrigieren möchte, ist bei Melodyne Assistant richtig aufgehoben.

    Die kleinste Version “Melodyne Essential” (ca. 99,-) ist das grundlegende Werkzeug für einfache Audiokorrekturen. Die größte Version “Studio” (ca. 699,-) verfügt mit polyphoner Audiobearbeitung, Tonarterkennung und eigenem Sound Designer über allen erdenklichen Luxus.

    Essential, Assistant, Editor oder Studio: Die jeweils nächste und im Preis höhere Version verfügt über immer mehr Werkzeuge und ausgefeiltere Funktionen. Die Frage ist: welche Funktionen sind für dich und deine Arbeit entscheidend? Machst du viel Editing, interessiert dich nur Autotune für Vocals, reicht Edition 5 oder tut es auch eine ältere Version? Du siehst, die Unterschiede sind in jeder Hinsicht gewaltig. Doch alles das klären wir jetzt in diesem Video:

    Melodyne – Alle Versionen im Vergleich

    Hier kannst du Melodyne erstmal ausprobieren:

    celemony.com/trial

    Alle vier Versionen von Melodyne gibt´s bei Thomann:

    Celemony Audio Effektplugins

    Zum Schluss noch ein wissenswertes Video von Martin Wolfinger zu Melodyne 5 als dieses Upgrade 2020 erschien:

    Alles, was du über das Melodyne 5 Upgrade wissen musst!

    Du hast Fragen oder Anmerkungen? Schreib uns einfach an info@stageaid.de!

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    Martin Wolfingerhttps://www.songwriter-online.com
    Nach einer klassischen Klavierausbildung und mehreren Jahren Unterricht an der renommierten Schlagzeug Schule drummer`s focus arbeitete Martin Wolfinger viele Jahre als Schlagzeuglehrer und gründete im Jahr 2000 in Stuttgart zusammen mit Thomas Banse die Coverband „splash“, die schnell überregional bekannt wurde und mit der er bis zu 70 Auftritte pro Jahr absolvierte. Nach seinem Ausstieg im Jahr 2011 machte er eine Ausbildung zum Audio Engineer und baute sich sein eigenes Homerecording Studio auf, von dem aus er Online Mixing Services und Arrangement Aufträge als Songwriter und Komponist macht. Zusammen mit seiner Frau arrangierte er zahlreiche Vokalproduktionen für die Karaoke Plattform Playbackfinder. Seit 2016 veröffentlicht er auf seinem YouTube Kanal songwriter-online wöchentlich hilfreiche Video Tutorials zu den Themen Logic Pro X, Mixing und Songwriting. Seit 2019 ist er mit seinem mobilen Tonstudio auf Europareise.
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