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Freitag, April 26, 2024
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    StartTechnik3. BühnentechnikEin Konzert - 1/2 - Der Aufbau
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    Ein Konzert – 1/2 – Der Aufbau

    Wir schauen heute mal einer Durchschnittsband über die Schulter, die schon Erfahrungen mit katastrophalen Aufbauaktionen sammeln konnte und mittlerweile weiß, wie eine effektive Konzertvorbereitung aussieht.

    Organisation ist alles

    Vor der Veranstaltung hat unsere Band im direkten Kontext für die Veranstaltung Folgendes erledigt:

    1. Die Location im Hinblick auf Energieversorgung, Anfahrts- und Transportwege geprüft.
    2. Telefonnummern organisiert von: Abendveranwortlichem, Haustechniker, Betreiber.
    3. Einen gegengezeichneten Gastspielvertrag (Band-Veranstalter) eingepackt.
    4. Eine Songliste zur Gema-Voranmeldung erstellt (auch bei eigenen Kompositionen).

    Ziel: rechtzeitig fertig werden

    Denn 21.00 Uhr ist Showtime. Erfahrungsgemäß kommen die meisten Mitglieder gegen 16:00 Uhr von der Arbeit. Da ist es nicht drin, drei Stunden lang den Bus zu beladen und anschließend zum Club zu rasen.

    Normalerweise brauchen sie zwei bis drei Stunden für den Aufbau und vor dem Auftritt wollen sie in jedem Fall noch etwas relaxen. Also – wird der Bus bzw. PKWs schon am Tag davor beladen bzw. die Leute, die frei haben, laden mittags.

    So sieht der Ablauf des „Programms“ unserer Band von der Anfahrt über den Aufbau bis hin zum Soundcheck im Allgemeinen aus:

    17:00 Uhr: Ankunft

    Die Band trifft am Auftrittsort ein. Sämtliche Bandmitglieder begrüßen den “Hausherrn”, der Raum wird kurz besichtigt, “abgeklatscht” oder “abgerufen”, um einen ersten akustischen Eindruck zu erhalten.

    Die Techniker der Band lassen sich die Stromanschlüsse, sowie die Sicherungskästen zeigen. Der Ablauf ist bereits im Vertrag geklärt:  Ob bestimmte Auflagen erfüllt werden müssen z.B. begrenzte Soundcheckzeiten wegen Publikumseinlaß, Lautstärkebegrenzungen, wann gegessen werden kann, ob und wie viele Pausen gemacht werden sollen.

    17:15 Uhr

    Die Band einigt sich, welcher Musiker wo auf der Bühne steht, wer wo sein Equipment hinstellt, wo die PA steht und wo das Mischpult platziert wird.

    17:20 Uhr

    Das Hereintragen und -rollen (unsere Band hat zwei Rollbretter) beginnt. Die “dicken Brocken” werden direkt auf die vorgesehenen Plätze gestellt, der Drumteppich wird noch vorher auf der Bühne ausgerollt. Kleinteile wie Mikrostative, Mikros usw. werden erst mal einen Meter vor der Bühne hingestellt.

    Man achtet darauf, dass Zugangswege nicht unnötig zugestellt werden und die Bühne so weit wie möglich freigehalten wird. Schließlich möchte man nicht alles drei- oder viermal rumheben, wenn es auch mit einem Mal getan ist.

    17:45 Uhr: Verteilte Aufgaben

    Der Bus ist ausgeladen. Die Lichtanlage steht auf den Ständern, die Amps auf der Bühne stehen einigermaßen geordnet, die PA ist auch schon als solche erkennbar, die Kisten vom Drummer liegen alle in der Nähe des Drumteppichs. Unsere Band besteht aus einem Techniker und fünf Musikern. Während der Schlagzeuger sein Equipment aufbaut, kümmert sich der Sänger um sämtliche Mikrofone und deren Verkabelung. Der Techniker legt Strom, Multicore und installiert sein Mischpult (wenn ihr gerade über die Anschaffung eines Mischpults nachdenkt, können wir euch z.B. das Behringer X32 empfehlen).

    Nachdem der Bassist sein Material überprüft hat, schließt er die Lichtanlage an, der Gitarrist verkabelt PA und Monitore, der Keyboarder räumt die Bühne auf.

    18:15 Uhr

    Der Techniker der Band checkt sämtliche Lautsprecher von PA und Monitoren durch. Dies braucht er nicht einmal besonders laut zu tun, weil ja alle Musiker ihr Equipment vorher gecheckt haben und deswegen ruhig sind.

    Er hat einen Musiktitel, den er gut kennt und mit dessen Hilfe er die Anlage gut innerhalb des Konzertraumes beurteilen kann. Erfahrungsgemäß hat er die Anlage etwas vor der Bühne aufgebaut und nach innen gedreht. So hat er die Feedbackgefahr sehr gut im Griff und kann die Beschallung von der Bühne gut kontrollieren. Ein weiterer Vorteil: Er beschallt das Publikum und nicht die Außenwände auf beiden Seiten.

    Unser Bandtechniker hat die Mittelhochtonsektion seiner Anlage etwas über Kopfhöhe gestellt, so daß auch die Hinteren noch etwas hören können, Um aber zu starke Reflexionen und Echos von der Bühne gegenüberliegenden Wand zu vermindern (sehr unangenehm für unsere Musiker auf der Bühne), hat er die Boxen ein wenig in der Vertikalen gekippt.

    18:30 Uhr: Soundcheck!

    Die Band wird da um 19:00 Uhr ebenso locker mit ihm fertig sein, wie sie bis jetzt aufgebaut hat. Danach ist das Catering und noch ein bisschen chillen vor dem Auftritt angesagt …

    Wie es weiter geht mit dem Soundcheck erfahrt Ihr detailliert in der nächsten Ausgabe.

    Bis dahin wünschen wir Euch viel Erfolg beim nächsten Gig!

    Wie organisiert ihr Eure Konzertvorbereitungen?  Schreibt es uns in die Kommentare, wir sind gespannt. >> Weiter zu 2/2 – Der Soundcheck

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    Jörg Kirschhttp://www.kirsch-veranstaltungstechnik.de
    Jörg Kirsch studierte ab 1981 Elektrotechnik in Kaiserslautern. An der Universität leitete er zwei Jahre lang das Kulturreferat und startete parallel dazu seine Firma für Veranstaltungstechnik mit eigener Ingenieur- und Entwicklungsabteilung. Auf sein Konto gehen weit mehr als 10.000 persönlich betreute Veranstaltungen, unter anderem die Realisation eines Bon-Jovi Konzertes zusammen mit Jet-West. Als gefragter Partner für Eventberatung ist er für mehrere Firmen tätig, u.a. als Bühnenmeister für das Kulturreferat Kaiserslautern. Mit seiner Firma betreut er mehrere Eventlocations, entwickelt spannende Veranstaltungsformate und bietet Ausbildungen im Veranstaltungsbereich. Persönlich liegt ihm der Support und die Entwicklung junger Künstler am Herzen. Mit Begeisterung engagiert er sich in mehreren Netzwerken, um auch hier die regionale Kulturszene zu fördern.

    2 Kommentare

    1. Wie organisieren wir unseren Aufbau? Alle Bandmitglieder treffen zum vereinbarten Zeitpunkt ein (Adressen, Kontaktdaten, Hotelinfo’s und Specials stehen in der Bandhelper App). Die Rollen sind klar verteilt: Jeder einzelne Musiker ist für sein Equipment (Funktion, Setup, Breakdown, Ersatzteile) und die Verkabelung zur Stagebox verantwortlich. Jeder Musiker kümmert sich um seinen eigenen IEM Mix (natürlich helfen bei Bedarf die Kollegen vom IEM und FOH Pult mit Ersatz-Empfängern, Headsets und Batterien). Und keiner verlässt die Location, bevor nicht alles abgebaut und verladen wurde. Im Schnelldurchgang sieht das dann schon mal so aus: https://instagram.com/p/B3N1Ta3HofD/

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