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Freitag, März 21, 2025
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Gefährliches Spiel mit Fake-Daten – Social Media zerstört Musikerkarrieren

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Social Media zerstört Musikerkarrieren, das klingt erstmal provokant. Doch was steckt dahinter? Die Zeiten, in denen Künstler allein durch den Verkauf ihrer Tonträger erfolgreich leben konnten, sind längst vorbei. Doch inzwischen geraten auch Konzerte, lange Zeit letzter lukrativer Rettungsanker für Musiker, immer stärker unter Druck. Der Grund dafür ist Social Media – genauer gesagt, der Umgang der Branche mit Followerzahlen und Streaming-Daten, die inzwischen über Gagen und Auftritte entscheiden.

Einnahmen im freien Fall

Früher finanzierte man Konzerttourneen mit den Einnahmen aus dem Tonträgerverkauf, doch das funktioniert schon lange nicht mehr. Selbst das Revival der Schallplatte ist wirtschaftlich betrachtet nur ein Tropfen auf den heißen Stein. CDs verkaufen sich kaum noch, und Streaming bringt nur den wenigsten Künstlern nennenswerte Summen ein. Studien zeigen, dass gerade mal 0,1 % aller Künstler auf Plattformen wie Spotify 75 % der gesamten Einnahmen erhalten. Für alle anderen bleiben oft nur Centbeträge übrig.

Wenn Social Media zur Falle wird

Da bleiben letztendlich nur noch Konzerte, um Geld zu verdienen – doch hier hat Social Media die Spielregeln verändert. Immer öfter richten Veranstalter ihre Entscheidungen über die Höhe der Gagen und sogar über die Vergabe von Auftrittsmöglichkeiten nach der Anzahl der monatlichen Hörer auf Spotify oder der Follower auf Instagram und TikTok aus. Nicht mehr Talent, Kreativität oder Live-Qualität entscheiden, sondern ausschließlich nackte Zahlen.

Apps wie „Songstats“ ermöglichen Veranstaltern einen schnellen Überblick, wie populär eine Band auf Social Media ist. Dass diese Zahlen jedoch manipuliert werden können, interessiert in der Hektik des Konzertgeschäfts kaum jemanden. Bands mit Hunderttausenden Followern, die kaum ein Publikum anlocken, erhalten bessere Slots und höhere Gagen als Künstler, die zwar hervorragende Musik machen, aber weniger Aufmerksamkeit in sozialen Netzwerken bekommen.

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Manipulation und Betrug – die neue Realität?

Weil Followerzahlen derart entscheidend geworden sind, greifen immer mehr Künstler zu unlauteren Mitteln: Sie kaufen Klicks, Likes und Hörerzahlen ein, um in der Welt der Veranstalter besser dazustehen. Diese Praxis verzerrt den Markt, benachteiligt ehrliche Musiker und schadet langfristig der gesamten Konzertbranche. Zudem führt sie dazu, dass echte Fans immer häufiger enttäuscht werden, weil live nicht gehalten werden kann, was online versprochen wird.

Authentizität oder schnelle Reichweite?

Was bleibt Künstlern also übrig? Den langsamen, authentischen Weg zu gehen, scheint zunehmend weniger attraktiv, weil Veranstalter und Labels schnelle Resultate fordern. Wer langfristig ehrlich wachsen will, muss sehr geduldig sein – und Geduld ist in einer Welt, die ständig nach neuen Sensationen giert, selten geworden.

Gleichzeitig wächst die Versuchung, den leichteren Weg zu gehen: technisch nachzuhelfen, mit Playbacks zu tricksen oder eben Followerzahlen künstlich aufzublasen. Doch damit wird genau jene Echtheit zerstört, die Live-Musik einst ausmachte.

Neue Einkommensquellen – Chancen in der Krise

Doch es gibt auch Lichtblicke und neue Wege, mit denen Musiker aktuell auskömmliche Einnahmen erzielen können. Digitale Konzertformate und Live-Streaming-Events bieten die Möglichkeit, Fans weltweit zu erreichen und zusätzliche Einnahmen durch digitale Tickets oder freiwillige Spenden zu generieren. Crowdfunding-Plattformen wie Patreon erlauben es Fans, ihre Lieblingskünstler dauerhaft zu unterstützen.

Hinzu kommen Partnerschaften mit Marken, Sponsoring und gezielte Merchandising-Strategien, die zunehmend wichtiger werden. Musiker, die innovativ denken und bereit sind, neue Wege zu gehen, können durchaus nachhaltige Geschäftsmodelle aufbauen. Weitere erfolgreiche Strategien sind:

  • Musiklizenzierungen für Filme, TV-Produktionen, Werbung oder Videospiele, die erhebliche Einnahmen generieren können.
  • Workshops, Masterclasses und persönliche Coachings, bei denen Musiker ihr Wissen und ihre Fähigkeiten an andere weitergeben.
  • Aufbau eines eigenen YouTube-Kanals , um über Werbeeinnahmen und Sponsoring-Deals direkt vom Publikum profitieren zu können.

Fazit: Ein Weckruf an Veranstalter und Fans

Es liegt letztlich an uns allen – Veranstaltern, Künstlern und Fans – sich dieser Entwicklung entgegenzustellen. Qualität, Kreativität und Authentizität sollten wieder mehr Wertschätzung erhalten, auch wenn das kurzfristig weniger wirtschaftlichen Erfolg verspricht. Denn wenn Social Media weiter so stark die Regeln bestimmt, verlieren wir am Ende alle: die Künstler ihre Integrität, die Veranstalter das Vertrauen des Publikums und die Fans die einmalige Magie echter Live-Konzerte.

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Jörg Kirschhttp://www.kirsch-veranstaltungstechnik.de
Jörg Kirsch studierte ab 1981 Elektrotechnik in Kaiserslautern. An der Universität leitete er zwei Jahre lang das Kulturreferat und startete parallel dazu seine Firma für Veranstaltungstechnik mit eigener Ingenieur- und Entwicklungsabteilung. Auf sein Konto gehen weit mehr als 10.000 persönlich betreute Veranstaltungen, unter anderem die Realisation eines Bon-Jovi Konzertes zusammen mit Jet-West. Als gefragter Partner für Eventberatung ist er für mehrere Firmen tätig, u.a. als Bühnenmeister für das Kulturreferat Kaiserslautern. Mit seiner Firma betreut er mehrere Eventlocations, entwickelt spannende Veranstaltungsformate und bietet Ausbildungen im Veranstaltungsbereich. Persönlich liegt ihm der Support und die Entwicklung junger Künstler am Herzen. Mit Begeisterung engagiert er sich in mehreren Netzwerken, um auch hier die regionale Kulturszene zu fördern.
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