Ozzy Osbourne © AI generated
Der letzte Schrei aus der Dunkelheit – John Michael „Ozzy“ Osbourne ist tot. Der Ausnahmemusiker, Showman, Skandalrocker und Wegbereiter des Heavy Metal starb am 22. Juli 2025 im Alter von 76 Jahren in seiner Heimatstadt Birmingham, umgeben von seiner Familie. Mit seinem Tod geht eine Ära zu Ende – eine Ära, in der Musik nicht nur laut, sondern auch mutig, rebellisch und kompromisslos war. Ozzy hat diese Haltung verkörpert wie kaum ein anderer.
Seinen letzten großen Auftritt hatte Ozzy am 5. Juli, zusammen mit prominenten Wegbegleitern. Dabei sammelte er die gigantische Summe von umgerechnet über 200 Millionen Euro für caritative Zwecke.
Ein Nachruf über ein Leben voller Licht und Schatten …
Vom Arbeiterkind zur Ikone des Metal
Ozzy Osbourne wurde am 3. Dezember 1948 im Arbeiterviertel Aston in Birmingham geboren. Die Kindheit war geprägt von Armut, Dyslexie und dem Gefühl, nicht dazuzugehören. Schule war für ihn ein Albtraum, sein Ausweg: Musik. Er hörte die Beatles, Elvis, Little Richard – und wusste früh, dass das sein Weg sein würde. Nach Gelegenheitsjobs und einer kurzen Station im Knast wegen Diebstahls, lernte er Tony Iommi, Geezer Butler und Bill Ward kennen – die Geburtsstunde von Black Sabbath.
Black Sabbath: Der Urknall des Heavy Metal
Was 1968 als Bandprojekt begann, entwickelte sich innerhalb weniger Jahre zur Speerspitze einer neuen Musikrichtung. Mit Songs wie Paranoid, War Pigs und Iron Man erfanden Ozzy und seine Bandkollegen eine bis dahin ungehörte Mischung aus Hard Rock, Blues und okkulten Klangbildern – düster, schwer, gesellschaftskritisch. Ozzy war das Gesicht dieser Revolution: schrill, rotzig, ehrlich, durchgeknallt – aber auch mitreißend und charismatisch. Die Schattenseite ließ denn auch nicht lange auf sich warten …
Drogen, Abstürze und der Rauswurf
Die 1970er waren ein Rausch – im wahrsten Sinne. Alkohol, Kokain, LSD, Valium, Schlafmittel – Ozzy konsumierte alles, was ihn betäubte. 1979 war Schluss: Black Sabbath warf ihn raus. Seine Ehe ging in die Brüche, er verfiel in Depressionen. Viele glaubten, es sei das Ende seiner Karriere.
Doch es war erst der Anfang …
Solo durch die Hölle – und wieder zurück
Mit Unterstützung von Sharon Arden – seiner späteren Ehefrau und langjährigen Managerin – startete Ozzy 1980 seine Solokarriere. Sein Debütalbum „Blizzard of Ozz“ mit dem Ausnahmegitarristen Randy Rhoads wurde ein Welterfolg. Songs wie Crazy Train oder Mr. Crowley sind bis heute legendär. Aber auch in dieser Zeit blieb Ozzy sich treu – als exzentrische Skandalfigur und manchmal unberechenbarer Mensch. Der berühmte Biss in eine Fledermaus auf der Bühne, der Vorfall mit einer lebenden Taube in einem Plattenfirmenbüro, das Pinkeln an einer historischen Stätte in Texas – das alles machte ihn zur Zielscheibe der Medien, aber auch zum Mythos.
1982 erschütterte der Tod von Randy Rhoads bei einem Flugzeugabsturz Ozzy zutiefst. Doch selbst davon erholte er sich – irgendwie. Immer wieder kämpfte er sich zurück. Tourte weiter. Nahm Alben auf. Und er blieb für viele der Inbegriff des Überlebenswillens – trotz sich häufender gesundheitlicher Probleme, Panikattacken, Stürzen und später auch Parkinson.
Der Mensch hinter dem Mythos
In den 2000ern zeigte Ozzy eine andere Seite: privat, verletzlich, oft komisch und ungeschönt. Die MTV-Reality-Show „The Osbournes“ machte ihn einem Millionenpublikum bekannt – nicht als düsteren Satanisten, sondern als überforderter Vater, der seinen Hund liebt, kaum Technik bedienen kann und auf seine Art zutiefst liebenswert ist. Die Serie war ein weltweiter Hit – und machte ihn, Sharon, Jack und Kelly zu TV-Stars.
Mit dem von ihm und Sharon ins Leben gerufenen Ozzfest unterstützte Ozzy zahlreiche junge Bands und schuf eine eigene Festivalmarke für Heavy-Metal-Fans auf der ganzen Welt.
Abschied auf Raten
Ab 2019 zog sich Ozzy immer mehr aus der Öffentlichkeit zurück. Er litt an einer Form von Parkinson, musste sich mehreren Operationen unterziehen, sagte Touren ab. Doch seinen letzten großen Auftritt ließ er sich nicht nehmen: Am 5. Juli 2025, nur wenige Wochen vor seinem Tod, trat er ein letztes Mal in Birmingham auf – sitzend, mit Unterstützung, aber stimmlich präsent. Ein bewegender Abend, der vielen als würdiger Abschied in Erinnerung bleiben wird.
Vermächtnis und Wirkung
Ozzy Osbourne hat weltweit über 100 Millionen Tonträger verkauft. Er wurde mit Grammys und zahllosen Preisen geehrt, zweimal in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen – mit Black Sabbath und solo. Doch sein eigentliches Vermächtnis ist nicht nur messbar. Er hat Generationen inspiriert, eine Musikrichtung definiert, sich selbst immer wieder neu erfunden – und nie aufgehört, er selbst zu sein.
Eine Szene trauert
Musiker, Fans, Produzenten, Prominente aus allen Genres äußerten sich nach seinem Tod mit Trauer, Respekt und Dankbarkeit. Tony Iommi sprach von einem „Bruder“, Alice Cooper von einem „wahren Original“. Metallica widmete ihm spontan eine Songzeile. Auch Sportvereine wie „Aston Villa“ oder die „New England Patriots“ ehrten den Lokalhelden, der mit seinem Schrei, seiner Haltung aber auch seiner Menschlichkeit Geschichte schrieb.
Was bleibt
Ozzy Osbourne war eine Naturgewalt. Er hat polarisiert, provoziert, inspiriert – und überlebt. Sein Tod reißt eine Lücke, die niemand mehr füllen kann. Aber vielleicht ist das genau das Vermächtnis eines echten Rockstars: Dass er nicht ersetzt werden kann. Dass seine Stimme, seine Bühnenpräsenz und seine Ehrlichkeit uns fehlen – und genau deshalb unvergessen bleiben.
Danke, Ozzy.
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