Der UNiKA Pro STP © Engelmann Promotion, Andy C.
Passive Lautsprecher. Aktive Boxen. Signalkabel. Verstärkerwege. Steckfelder, Mischpulteingänge. Hier könnte der UNiKA Pro STP Speaker Tester der richtige Partner für viele Check Routinen sein. Wenn du wissen willst, ob sie funktionieren – und zwar sofort, ohne Setup, ohne Laptop oder sonstige komplizierten Aufbauten – dann liegst du beim UNiKA PRO STP genau richtig.
Übrigens: Am Schluss dieses Beitrages findest du eine Aufzählung von weiteren 10 praktischen Tools, die du kennen solltest.
Zuerst einmal, was macht der UNiKA PRO STP genau? Nun, mit diesem Lautsprechertester, der speziell für Tontechniker entwickelt wurde, kannst du schnell und zuverlässig Lautsprecher, Verkabelung und Impedanzen überprüfen. Dieser kleine Tester erzeugt „Pink Noise“[1] und liefert eine 5VDC Testspannung, um die Impedanzen zu messen und Polaritätsfehler zu erkennen. Ideal für schnelle Systemchecks – entweder direkt auf der Bühne oder noch im Lager …
Unika Pro STP- der Kurzüberblick
Dieser handliche kleine Tester aus Korea ist nicht der erste seiner Art. Aber er bringt einige Features mit, die die bekannten Signaltester in dieser Kombination nicht bieten:
- Direkter Lautsprechertest per Speakon NL4 und Speakon NL8 Anschlüssen mit Erkennung und Einzel-/ Sammelschaltung der verschiedenen Ebenen per Kippschalter.
- Eine ausreichend präzise und schnell ablesbare Impedanzmessung für passive Lautsprecher in Einzel- oder Kombinationsschaltung.
- Einen XLR-Ausgang mit regelbarem Pink-Noise.
Und das macht ihn im Lager, auf der Bühne oder in der Werkstatt zu einem wertvollen Ersthelfer, auch und besonders, wenn man sich schnell einen ersten Überblick verschaffen will. Warum das so ist und wie man sich mit dem Unika Pro STP das Leben erleichtern kann, sehen wir uns im folgenden Praxistest mit einigen Anwendungstipps an.
Was ist der UNiKA+ PRO STP?
Auf den ersten Blick wirkt der STP wie ein robustes Effektgerät im DI-Box Format: Schwarz-rotes Gehäuse, griffige Schalter, Neutrik-XLR + Speakon Armaturen, einige LEDs und fertig. Doch dahinter steckt ein spezialisierter „Lautsprecher-Kabelwege-Steckfeld-und-soviel-mehr-Schnelltester“ mit den Funktionen:
- Pink Noise[1] Generator mit stufenlos regelbarem Pegel
- Parallele Ausgänge (NL4 + NL8), alle Ebenen per Schalter einzeln oder auch in beliebigen Kombinationen zuschaltbar
- Symmetrischer XLR-Ausgang
- Echtzeit-3-fach Impedanzanzeige mit zugehörigen LEDs
- Stromversorgung via 6V-Netzteil oder 4× AA-Batterien
Der Pink Noise liegt dabei nicht nur an den Speakons an, sondern auch am symmetrischen XLR-Ausgang. Damit kannst du auch aktive Lautsprecher, Signalwege zum Mischpult oder Verstärkereingänge durchtesten – ohne dass du irgendein anderes Gerät brauchst. Und das macht den STP so praktisch. Eingeschaltet wird der STP am Levelregler, der gleichzeitig als Netzschalter dient. Eine rote LED signalisiert den Betriebsstatus.
Impedanzanzeige: Oft unterschätzt, weil die wenigsten das kennen
Ein unscheinbarer kleiner Star im Gerät ist die LED-Impedanzanzeige. Sobald du einen passiven Lautsprecher anschließt, zeigt der STP an, ob die Impedanz im Bereich von 4, 8 oder 16 Ohm liegt. Einfacher kann man eine defekte Frequenzweiche, einen kaputten Treiber oder falsch gepatchten Anschluß kaum erkennen. Gerade in hektischen Situationen auf Tour oder bei unübersichtlichen Lagerbeständen liefert das Gerät binnen Sekunden eine erste Entscheidungshilfe: Geht – oder geht nicht – und das mit einer für die Ersteinschätzung ausreichenden Genauigkeit. Zum präzisen Meßmethoden mit entsprechendem Aufwand kann man immer noch wechseln.
Das Besondere: Diese Form der klaren Impedanzanzeige ist in dieser Geräteklasse nahezu einzigartig. Wo andere nur Spannung oder Polung testen, liefert der STP eine echte erste Aussage zu resultierender Impedanz, Damit vermeidet man Fehlverkabelungen oder versehentlich niedrige Impedanzen, die u.U. zu Schäden oder sonstigen Problemen an Verstärkern führen könnten.
Für wen ist das Gerät gemacht?
Der UNiKA PRO STP ist kein Messgerät für Datenblätter – sondern ein cleveres Arbeitsgerät für Verleiher, Tontechniker und FOH-Techniker die vor dem Rausgeben bzw. Verladen von Boxen schnell prüfen wollen, ob alles läuft. Außerdem ist das Gerät auch für Bühnentechniker hilfreich, die
- bei Störgeräuschen oder Ausfällen nicht raten, sondern prüfen möchten,
- die Speakon-Ebenenbelegung ihrer Kabel, Steckfelder oder Lautsprecher prüfen möchten,
- die prüfen wollen, ob ihre Signalverkabelung, z.B. von der Bühne über die Subcores zur Stagebox zu den Mischpulteingängen, funktioniert.
- Oder Festinstallateure, die nach Wartung oder Umbau Systeme rasch gegenchecken wollen, und
- Clubs, Kirchen, Hallen, die keine Messtechnikabteilung haben – aber trotzdem wissen wollen, bestens geeignet.
Kurzum: Wer es mit Lautsprechern – egal ob passiv oder aktiv – oder Signalwegen zu tun hat, spart mit dem STP Nerven, Zeit und Fehlerquellen.
Typische Einsätze im Pink-Noise Generatorbetrieb
- Fall 1 – Passivbox geht nicht mehr. Box ans STP , Lautsprecher gibt Signal von sich. Dann ist’s nicht der Treiber. Gehen in einer Mehrwegelautsprecherbox nur noch einzelne Treiber und der Rest ist ruhig, so liegt an diesen ein partieller Fehler oder Defekt vor. Auf jeden Fall hat man einen schnellen Überblick.
- Fall 2 – Aktive Delay: Line hängt, aber kein Signal aus der Stagebox kommt an. XLR raus aus dem Rack, STP dran – rauscht’s? Dann ist das Kabel okay.
- Fall 3 – Subwoofer klingt dünn. Impedanz prüfen: stimmt die Anzeige nicht, liegt ein Problem in der Voice-Coil oder passiven Crossover Bauteilen vor.
- Fall 4 – Lagercheck vor dem Festival: Alle Boxen durchchecken, Pink Noise hören, LED prüfen – fertig.
- Fall 5 – Aktive Lautsprecher testen: Pink Noise Signal aus dem XLR Ausgang in den Lautsprecher schicken: Geht? Geht teilweise (einzelne Treiber defekt) oder geht gar nicht …
- Fall 6 – Speakon-Lautsprecherbelegung bei Passiv-Speakern aus NL-4 oder NL-8 messen. Einfach die entsprechenden Ebenenschalter einzeln aktivieren und man weiß Bescheid, wie die Belegung ist. Auch defekte Lautsprecher lassen sich so detektieren – wenn nämlich gar nichts geht. Oft ist es hilfreich, sich einen identischen Speaker zum Vergleich heranzuziehen.
- Fall 7 – Mehrwege-Lautsprecher, bei denen die einzelnen Wege im Aktivbetrieb von unterschiedlichen Amps angesteuert werden (z.B. Line Array Systeme mit NL-4 oder NL-8 Anschlussfeldern): So lassen sich Belegungen der Wege zuverlässig feststellen, ebenso Ausfälle einzelner Komponenten.
- Fall 8 – Einfacher Verstärkertest: Vorne Pink Noise rein, hören, ob hinten bei angeschlossenem Lautsprecher was rauskommt.
- Fall 9 – Aktive Weiche mit mehreren nachgeschalteten Verstärkern: Weicheneingänge nacheinander mit Pink Noise beschicken, nachgeschaltete Wege überprüfen.
- Fall 10 – Speakon-Verteiler und Steckfelder: NL-8 als Basisverteilung für mehrere NL-4, mit Parallelschaltungen, Ebenenwendern oder sonstigen Individualbeschaltungen? Signal rein, Ebenen durchschalten, Belegung verifizieren.
Was der STP nicht kann: 180° Signalinvertierungen kenntlich machen.
Praxisbeispiele für die Anwendung des Impedanzmessgerätes
Zur Methodik: Der UNiKA PRO STP gibt ein 5V DC Signal aus und detektiert darüber drei übliche Impedanzfälle …
- … 1. 4 Ohm (grüne LED) → leuchtet von 1,8–3,6 Ohm
- … 2. 8 Ohm (gelbe LED) → leuchtet von 3,6–7,2 Ohm
- … 3. 16 Ohm (rote LED) → leuchtet von 7,2–14,4 Ohm
Typische Fälle:
- Fall 1 – Passiven Lautsprecher prüfen: Speakon einstecken, mit Kippschaltern passende Belegung wählen. Wenn unbekannt: zuerst per Pink Noise detektieren. Dann Impedanztaste drücken, LEDs ablesen. So lassen sich auch unbekannte Lautsprecher schnell einordnen.
- Fall 2 – Mehrere Lautsprecher parallel geschaltet: Gleiches Procedere. Zur Entscheidungshilfe wird dann festgestellt, ob die Gesamtimpedanz zur Verstärkerlast paßt.
- Fall 3 – Gemischte Verschaltungen, beispielsweise bei Messen mit vielen kleinen Lautsprechern: Schnelltest auf Gesamtimpedanz bei Parallel-/Seriell-Kombis, bevor es zu Problemen wie Verstärkerabschaltungen oder ungleichmäßigen Pegeln kommt.
Eine Technik, die einfach funktioniert
Das Pink Noise ist stabil und angenehm abgestimmt. Der Pegel liegt bei ca. 0,5 V AC: laut genug für lange Kabel, aber nicht gefährlich für Hochtöner.
Die parallel geschalteten NL4- und NL8-Ausgänge ermöglichen kombinierte Tests (z.B. Sub und Top). Der XLR-Ausgang mit Pegelsteller ist hilfreich als Signalquelle, für alle denkbaren Anwendungen. Die Stromversorgung erfolgt per 6V-DC-Netzteil oder vier AA-Batterien. Die halten im Normalbetrieb mehrere Tage. Das Batteriefach ist verschraubt – funktional, aber nicht optimal.
Laut Aufdruck sollen keine Akkus verwendet werden. Warum? Bei einem eingestecktem Steckernetzteil werden die Akkus nicht mitgeladen. Vermutlich deswegen schreibt UNiKA, dass nur „not-rechargeables“ genutzt werden sollen. Ich testete den STP mit aufladbaren Eneloop-Akkus, die liefen problemlos.
Fazit: Ein Spezialist, der seine Aufgabe ernst nimmt
Mit einem Listenpreis von rund 470,- € ist der UNiKA PRO STP kein Impulskauf. Aber: Das Gerät ist für alle interessant, die beruflich mit Lautsprechersystemen zu tun haben. Und es kann sich sehr schnell rechnen – allein durch die Fehler, die es aufdeckt bevor etwas Ernstes passiert.
Es ersetzt keine Messtechnik – aber es verschafft einen schnellen Überblick, den man braucht, bevor man sich mit umfangreichen Messsystemen beschäftigt. Und das in unter 30 Sekunden. Durch seine speziellen Funktionen und den hohen Mobilitätsfaktor könnte ich mir den kleinen Helfer gut in im Tool Case des Veranstaltungstechnikers, im VT-Lager, im Service aber auch von technisch versierten Musikern vorstellen.
Wunschliste für Version 2.0
- Ein durchstimmbarer Sinusgenerator zum gezielten Prüfen einzelner Frequenzbereiche.
- Ein Pegelboost auf den Speakon Verbindern, um bei Bedarf etwas mehr Pegel an die Probanden zu schicken.
- Spannungsimpuls für Phasenchecks
- Ladefunktion für Akkus.
Aber vielleicht ist es gerade die Reduktion auf das Wesentliche, die den UNiKA PRO STP so stark macht. Er ist nicht dafür da, alles zu können – sondern genau das Richtige, wenn man weiß, wofür man ihn einsetzt.
Ergänzendes Equipment, das jeder besitzen sollte
Im Folgenden haben wir noch eine Liste mit Equipment erstellt, das jeder besitzen sollte, der regelmäßig mit Tontechnik zu tun hat:
Millenium MCT-20 Kabeltester
Der gehört auf jede Bühne. Kabeltester für fast alle gängigen Kabelformate über Audiokabel über Midi bis hin zu Ethernet. Auch zum „Durchpiepsen“ für jede Leitung. Auch für jeden Anfänger super easy zu bedienen.
Millenium MCT-30
Wie oben, aber durch teilbares Gehäuse noch variabler.
Monacor CTG-1Noise
Testgenerator (Pink Noise) Im XLR-Stecker. Testet u.a. Bühnenkabel zu Mixerinputs, benötigt 48V Phantomspeisung.
Superlux Pink Stick
Testtongenerator (Pink Noise, Sinus 1kHz, Impuls für z.B. Phasencheck) im kompakten Format. Testet u.a. Bühnenkabel zu Mixerinputs, benötigt 48V Phantomspeisung.
Sound Tools XLR Sniffer/Sender
Sound Tools XLR Sender/Sniffer mit getrenntem Sender/Empfänger zum Testen von weit auseinanderliegenden XLR-Verbindungen. LED-Kontrollanzeige inkl. Tabelle der LED-Kombinationen.
UNiKA SPT-3rt
Unika SPT-3rt Phasentester und Signalgeber/-Prüfer für XLR-Kabel, Mikrofone und Lautsprecher, getrennter Sender und Empfänger.
Digital Sound 8922
Hand-Pegelmesser, A/C Bewertung umschaltbar, Max. Pegel Hold, mit RS 232 Schnittstelle.
Digital Sound 8922 All In One Bundle
Hand Pegelmessgerät wie oben inkl. Pegelkalibrator und PC-Softwarepaket.
NTI Audio XL 2 M4262 Set
Professionelle NTI Audio XL2 Pegelmessung mit M4262 Messmikro Class2.
Glossar
[1] = „Pink Noise“, oder auch „Rosa Rauschen“ ist einGeräuschtyp mit einer Frequenzverteilung, bei der die tiefen Frequenzen lauter sind als die hohen, wodurch es für den Menschen als gleichmäßig laut empfunden wird. Rosa Rauschen wird oft auch als 1/f-Rauschen bezeichnet, weil seine akustische Energie umgekehrt proportional zur Frequenz ist.
In der Musikproduktion wird Pink Noise verwendet, um den Klangraum zu füllen, Instrumenten Fülle zu verleihen und Schlagzeugparts ein satteres Fundament zu geben.
Dieser akustische Klang ähnelt natürlichen Geräuschen wie Regen oder Wasserfällen. Pink Noise kann auch dazu dienen, störende Hintergrundgeräusche zu überdecken und den Schlaf zu fördern oder die Konzentration zu verbessern.
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