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    StartRechtVersicherungDie 3 wichtigsten Versicherungen

    Die 3 wichtigsten Versicherungen

    Sicherheit für Künstler

    Ihr habt endlich einen Proberaum und möchtet jetzt durchstarten. Doch was ist, wenn es zu einem Schaden kommt? Ein Zuschauer wird verletzt, ein Verstärker fackelt ab oder der Proberaum wird von Dieben leergeräumt. Davor solltet Ihr Euch schützen. Es gibt  viele verschiedene Versicherungen, die einen Künstler in allen Lebenslagen begleiten. Über 3 der wichtigsten Versicherungen möchte ich Euch informieren.

    1. Die Künstler-Haftpflichtversicherung

    Es gibt die verschiedensten Spezialversicherungen von unterschiedlichen Anbietern. Der Suchbegriff im Netz wäre Künstlerhaftpflicht – die wichtigste Versicherung überhaupt. Generell aber Vorsicht bei sog. Direktversicherungen, die Ihr ausschließlich Online abschliessen könnt. Hier kommt es immer wieder zu komplizierten Verfahren und zu Zahlungsverweigerungen. Geht lieber zu einer Versicherung, bei der Ihr einen persönlichen Ansprechpartner habt.

    Und: Lest das Kleingedruckte! Eine „Berufs-Haftpflicht” für Künstler, Musiker, Artisten, DJs, Kunstpädagogen und Schauspieler (Theater) sollte folgende Schadensfälle einschliessen:

    • Mietsachschäden, z.B. wenn Ihr eine PA oder Lichtanlage für eine Tour ausleiht
    • Personenschäden, wenn Ihr z.B. beim Stagediving jemanden verletzt
    • Wenn ihr Peronal mit auf Tour nehmt (z.B. einen “Roadie“)
    • Den Schlüsselverlust. Kann wichtig werden bei Schließanlagen mit Hauptschlüssel
    • Gegebenfalls Pyrotechnik, wenn Ihr welche für Eure Show verwendet
    • Veranstalter-Haftpflicht, wenn Ihr eine eigene Veranstaltung plant
    • Wenn Ihr Unterricht, Kurse oder Workshops gebt

    Das sind die wichtigsten Punkte, die in der Regel mit versichert sind. Analysiert, welche Haftungsschäden bei Eurem Projekt  anfallen könnten, macht eine komplette Liste und sprecht mit der Versicherung darüber. Mehr Infos unter: www.kuenstler-fairsicherung.de

    2. Die Instrumentenversicherung

    Auch wichtig: Eurer eigenes Equipment. Da steckt oft viel Geld drin, u. U.  habt Ihr ein historisches Instrument geerbt oder zur Verfügung gestellt bekommen. Hier ist bei Verlust oder Beschädigung ein zumindest finanzieller Ersatz nötig. Diese Punkte erscheinen mir elementar wichtig:

    • Wasserschäden (z.B. Wassereinbruch im Proberaum)
    • Brandschäden
    • Elementarschäden (Naturkatastophen wie Sturm, Hagel, Überschwemmung, Erdbeben, Lawinen, Schneedruck und Vulkanausbrüche)
    • Schäden durch elektrische Fehler (Kurzschluss, fehlerhafte Leitungen
    • Diebstahl (der Proberaum sollte trotzdem ordentlich abschliessbar sein)
    • Diebstahl aus dem KFZ (24 Stunden, 100% Schutz auf Tour!)
    • Beschädigungen (oft durch die Haftpflicht abgesichert, doch auch die Instrumentenversicherung macht so etwas)
    • Selbstbehalt? (klärt ab, wie sich ein Selbstbehalt auf den Beitrag auswirkt)
    • Einen Selbstbehalt gibt es i.d.R. bei bei Foto- und Filmtechnik, Tablets, Laptops und Kontrabässen

    Auch hier meine Empfehlung: macht eine Liste, was alles versichert werden soll und sprecht mit der Versicherung darüber. Es gibt meist individuell aushandelbare Pakete. Mehr Infos auch unter: www.musikerversicherung.de

    3. Die Proberaumversicherung

    Wenn Euer Proberaum abbrennt, ist alles futsch! Daher solltet Ihr auch den Raum in dem ein Großteil Eurer Ausrüstung steht, gegen Verlust absichern! Hier gibt es häufig Kombinationen mit der Equipmentversicherung.

    Ähnlich einer Hausratversicherung gibt es grundsätzliche Anforderungen für die Sicherheit Eures Proberaums. In der Regel liegt der Raum aus schalltechnischen Gründen etwas abseits vom allgemeinen Wohnen und Geschehen. Daher sind Maßnahmen erforderlich:

    • Eine Tür, dessen Blende von außen nicht abschraubbar ist.
    • Der Schließzylinder darf nicht über die Blende herausstehen.
    • Der Riegel muss mindestens zwei cm in der Türrahmen reinschliessen

    Wenn diese Bedingungen erfüllt sind und es trotzdem mal zum Diebstahl kommt, zahlt die Versicherung den Schaden.

    Strassenmusiker - Drummer

    Wenn Dein Equipment in einem bewohnten Gebäude aufbewahrt wird, sind meist keine weiteren Sicherungen erforderlich. Doch oft befindet sich das Equipment in einem unbewohnten Gebäude oder in einem Proberaumkomplex, der extra abgesichert werden muss. Sprecht darüber mit der Versicherung. Und wie immer gilt: alles schriftlich und gut prüfen !

    Fazit:

    Mit den hier besprochenen Maßnahmen seid Ihr erstmal soweit gut abgesichert. Wenn Ihr Eurer Projekt dann irgendwann mal zum Hauptberuf macht, kommen versicherungstechnisch noch ein paar Dinge dazu, wie z.B. die Themen Künstlersozialversicherung oder Ausfallversicherung. Dazu erfahrt ihr in ein paar Wochen wieder mehr …

    Wie seid Ihr versichert, was empfehlt Ihr und welche Erfahrungen habt Ihr im Schadensfall gemacht? Wir freuen uns über Euren Eintrag in den Kommentaren.

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    Andreas Cattarius
    Andreas Cattarius hat an der Fachhochschule Kaiserslautern Innenarchitektur studiert. Im Jahr 1995 gründete er mit Freunden den Live-Club „Fillmore Kaiserslautern“ und in den darauffolgenden Jahren machte sich dieser Liveclub überregional einen Namen mit erfolgreichen Konzerten für die Alternativszene. Als DeeJay und Talentscout entwickelte er eine Nase für Musik-Trends der alternativen Szene und förderte die lokale Musik- und DeeJay-Szene. In dieser Zeit erwarb er erste Kenntnisse im Schreiben von Bandbeschreibungen der Künstler, die in seinem Club auftraten. Er lernte was erfolgreiches Eventmarketing bedeutet und machte sich einen Namen als überregionaler Veranstalter für innovative Bands. Als Redakteur für das Kaiserslauterer Stadtmagazin „Pavillon“, hier zuständig für die Rubrik „Szene“, entwickelte er seine journalistischen Fähigkeiten. 2002 ließ er sich zum „Internetapplikationsentwickler“ ausbilden und erlernte das „Handwerk“ des Webdesigns. Er entwickelte bereits 2003 im Team einen Online-Lieferservice für Pizzas in Worms. Seit 2018 gehört er fest zum „Kunstgriff-Event“ Team.

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