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Freitag, April 19, 2024
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    StartFinanzenSteuernDrei wichtige Dinge zum Thema Steuern.

    Drei wichtige Dinge zum Thema Steuern.

    Es ist soweit: Ihr habt eine Band gegründet, habt Euch einen coolen Namen für Euer Projekt zugelegt und schon ein paar mal Live gespielt. Viel Geld ist noch nicht hängengeblieben doch das soll sich ändern! Erfahrt hier warum es wichtig ist, mit dem Finanzamt zusammenzuarbeiten …

    Wann meldet Ihr Euch beim Finanzamt an?

    Als Band oder Einzelkünstler seid Ihr verpflichtet Euch beim Finanzamt anzumelden, sobald Ihr mit Eurer Kunst Geld vereinnahmt. Selbst dann, wenn Ihr noch nichts verdient habt, ist eine Anmeldung Pflicht. Doch auch als Künstler habt Ihr einen steuerlichen Freibetrag. Erkundigt Euch bei Eurem Finanzamt über die aktuelle Höhe. Bei hauptberuflichen Künstlern liegt er bei rund 7.000,00 €, bei einer künstlerischen Nebentätigkeit bei etwa 2.400 €.

    • Wichtig: Meldet Euch beim Finanzamt als Musiker an, denn da hat das Finanzamt die wenigsten Interpretationsschwierigkeiten. Die Finanzgerichte haben keinen fest definierten Kunstbegriff parat und gehen von einer „künstlerischen Tätigkeit“ aus, wenn der Freiberufler „schöpferisch tätig“ ist und die „nötigen Techniken zur Gestaltung seines Werkes hinreichend beherrscht“.
    • Vorsicht: wer meint, er könne Geld mit seiner Kunst am Finanzamt vorbei verdienen, sollte wissen, dass auch das Finanzamt Internet hat und ein aufmerksamer Beobachter der Konzertankündigungen auf den gängigen Portalen wie Facebook und der Online-Presse ist.

    Die Vorteile einer Anmeldung

    • Tipp: Als Nebengewerbe sind die Verluste aus einer künstlerischen Tätigkeit mit den steuerlichen Abgaben des Hauptberufes verrechenbar. Gerade wenn ihr hauptberuflich gut verdient und deshalb viel Steuern zahlt ist das interessant.
    • UmSt.: Ihr habt als Künstler außerdem die Möglichkeit die beim Kauf bspw. von Instrumenten anfallende MwSt. (UmSt.) bei Eurem Finanzamt mit den Einnahmen aus Konzerten oder anderen Musikproduktionen zu verrechnen. Das kann sich durchaus lohnen also meldet Euch auf keinen Fall als „Kleinunternehmer“ an – der ist von der UmSt. befreit!
    • Betriebskosten: Alle Kosten die bei Eurer Tätigkeit als Künstler bzw. Musiker anfallen, können steuerlich geltend gemacht werden. Also eurer Komplettes Equipment, die Fahrtkosten, Mieten, alles an anfallendem Büromaterial, Fachliteratur wie Notenbücher und auch die Kosten für den Steuerberater oder wenn Ihr mal ´nen Anwalt braucht – Also alle Belege aufheben und sammeln!
    • Einnahmen: die braucht Ihr natürlich auch. Habt Ihr nur Kosten und keine Einnahmen passiert es irgendwann das das Finanzamt Eurer Gewerbe zwangsabmeldet und Ihr die Kosten privat abdecken müsst. Zu Beginn Eurer „Künstlerischen Karriere“ ist eine Kostenabschreibung wirklich hilfreich. Doch generiert auch gleich zu Anfang Einnahmen. Durch die Grundfreibeträge dauert es schon eine Weile bis ihr überhaupt Steuern zahlen müsst …

    Steuererklärung und Kontakt zum Finanzamt

    Solange die Einnahmen überschaubar, und die Kosten hoch, ist es gut wenn einer von euch sich um Buchhaltung und Steuer kümmert. Sammelt alles was steuerlich relevant werden könnte. Hier eine Liste der Belege, die immer Relevanz besitzen:

    • Musikinstrumente
    • Technisches Equipment
    • Mieten für Proberäume, Lager u.ä.
    • Fahrt- und Reisekosten (Sprit, Fahrkarten)
    • Roadies und andere Mitarbeiter
    • Speisequittungen (Bewirtungsgrund nicht vergessen – „Catering“ geht immer)
    • Büromaterial ( alle Büroprodukte, Telefon, Porto, etc.)
    • Fachliteratur
    • Versicherungskosten
    • Kosten für den Steuerberater (wenn sich´s lohnt …)

    Eine gewisse Ordnungsdisziplin ist hilfreich. Ein Ordnungssystem in Schuhkartons dagegen eher suboptimal. Besorgt Euch für den Anfang 2 Ordner: Einen für die Belege und die zugeordneten UmSt.-Erklärungen und einen für die Kontoauszüge, denen die Überweisungsbelege zugeordnet werden. Am besten ist es, Ihr sortiert alles chronologisch ein und beschafft für jedes Jahr eigene Ordner.

    Fazit


    Ein Steuerberater,  der sich im künstlerischen Business  auskennt, kann Euer Leben allerdings deutlich erleichtern. Die Kosten sind überschaubar und so manch eine Steuerrückzahlung deckt mehr als die Kosten. Eure Nerven werden geschont, denn wer macht schon gerne die Buchhaltung …

    Wir planen, Euch die wichtigsten Punkte über verschiedene Anmeldeformen (Einzelunternehmen, GbR,Kaufmann, OHG, GmbH, UG, AG, eG) zu präsentieren.

    Wie seid Ihr angemeldet und welche Vor- oder Nachteile seht Ihr? Teilt uns das gerne in den Kommentaren mit.

    Andreas Cattarius
    Andreas Cattarius hat an der Fachhochschule Kaiserslautern Innenarchitektur studiert. Im Jahr 1995 gründete er mit Freunden den Live-Club „Fillmore Kaiserslautern“ und in den darauffolgenden Jahren machte sich dieser Liveclub überregional einen Namen mit erfolgreichen Konzerten für die Alternativszene. Als DeeJay und Talentscout entwickelte er eine Nase für Musik-Trends der alternativen Szene und förderte die lokale Musik- und DeeJay-Szene. In dieser Zeit erwarb er erste Kenntnisse im Schreiben von Bandbeschreibungen der Künstler, die in seinem Club auftraten. Er lernte was erfolgreiches Eventmarketing bedeutet und machte sich einen Namen als überregionaler Veranstalter für innovative Bands. Als Redakteur für das Kaiserslauterer Stadtmagazin „Pavillon“, hier zuständig für die Rubrik „Szene“, entwickelte er seine journalistischen Fähigkeiten. 2002 ließ er sich zum „Internetapplikationsentwickler“ ausbilden und erlernte das „Handwerk“ des Webdesigns. Er entwickelte bereits 2003 im Team einen Online-Lieferservice für Pizzas in Worms. Seit 2018 gehört er fest zum „Kunstgriff-Event“ Team.

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