Sachkunde für Veranstaltungsrigging nach SQQ2 | Level 1

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    Entsprechend dem SQ Q2 ist die Ausbildung zum Sachkundigen für Veranstaltungsrigging modular aufgebaut. Sie ist in 3 Level gegliedert und beinhaltet theoretische und praktische Anteile. Die gesamte Ausbildung muss innerhalb eines Zeitraumes von 12 Monaten abgeschlossen sein.

    Qualifizierungsstufe LEVEL 1


    Der Sachkundige für Veranstaltungsrigging LEVEL 1 verfügt über die Kompetenzen für grundlegende Tätigkeiten.

    Diese Tätigkeiten sind z.B.:

    • Montieren von Traversensystemen
    • Bestimmungsgemäßes Benutzen von Arbeitsmitteln
    • Kontrollieren (Sichtprüfung) vor dem Benutzen von Arbeitsmitteln
    • Anschlagen von Traversen an Hebezeugen
    • Anschlagen von Lasten an Traversen
    • Anschlagen an vorgegebenen Anschlagpunkten von Tragwerken
    • Verkabeln und Bedienen von Motorsteuerungen (nach elektrotechnischer Unterweisung durch eine Elektrofachkraft)
    • Sicheres Benutzen von Hebezeugen und Bedienen der Systemsteuerung
    • Anwenden der relevanten Knoten (Palstek, Mastwurf, Prusikknoten, doppelter Bulinknoten, Spierenstich)
    • Sachgerechte Verwendung von PSAgA und zur Arbeitsplatzpositionierung


    Lehrgangszulassung LEVEL 1


    Zum Qualifizierungslehrgang kann zugelassen werden, wer das 18. Lebensjahr vollendet hat und alle folgenden gültigen Nachweise erbringt:

    • Arbeitsmedizinische Eignungsuntersuchung für Arbeiten mit Absturzgefahr, z.B. G 41
    • Ausbildung in der Ersten Hilfe


    Qualifizierungsinhalte LEVEL 1


    Rechtliche Grundlagen

    Tätigkeitsbezogenes Anwenden der Rechtsquellen zu:

    • Grundlegenden Anforderungen an Arbeitsschutz und Arbeitszeit
    • Notwendigkeit von Gefährdungsbeurteilungen
    • Notwendigkeit der Prüfung von Arbeitsmitteln (Betriebssicherheitsverordnung)
    • Regelwerke der DGUV
    • Standards der Qualität der IGVW, insbesondere SQO2 – Veranstaltungsrigging Organisation und Arbeitsverfahren


    Statische Grundlagen

    • Kräfte zeichnerisch darstellen (Vektoren, Seileckverfahren)
    • Einwirken von Lasten im statisch bestimmten System
    • Schnittgrößen (Normalkraft, Querkraft, Biegemoment)
    • Auflagerreaktionen bei Einfeldträger
    • Kennen von lokalen Beanspruchungen von Traversen und Gebäudetragwerken
    • Kenntnis der Auflagerreaktionen bei Mehrfeldträgern
    • Berechnen von Seilkräften im Zweistrang-Bridle
    • Lesen und Anwenden von Belastungstabellen und weiterer Herstellerangaben


    Technische Arbeitsmittel (Theorie)

    • Materialkunde und Anwendungsbereich von Anschlagmitteln (Sachkundigenprüfung von Anschlagmitteln)
    • Dimensionieren von Anschlagmitteln je nach Einsatzbereich (gemäß DGUV Information 215-313)
    • Einsatzbereiche, Bauarten und Anwendungen von Traversen (igvw SQP1)
    • Vor- und Nachteile der verschiedenen Verbindersysteme von Traversen
    • Überblick über Einsatzbereiche, Bauarten, Anwendungen von Hebezeugen und deren Steuerung (gemäß igvw SQP2) sowie deren Gefährdungen, insbesondere durch elektrischen Strom
    • Kennen von riggingspezifischen Fachbegriffen, Symbolen und Kennzeichnungen
    • Flaschenzugprinzip


    Technische Arbeitsmittel (Praxis)

    • Auswählen und Dimensionieren von Anschlagmitteln
    • Ausführen von grundlegenden Anschlagvarianten (Basket, Choke, Beim clamp, Halfenschiene)
    • Sicheres Montieren und sicheres Anschlagen von Traversen
    • Sichtprüfung von Arbeitsmitteln vor, während und nach der Verwendung
    • Beherrschen folgender Knoten (Plastik, Mastwurf)
    • Sachgerechtes Verwenden von Hebezeugen (z.B. Kette richtig durchlaufen lassen, richtiges Lagern und Verwenden im Transportcase)
    • Ausführen der Sekundärsicherung bei D8 Elektrokettenzügen mittels Anschlagkette mit Kettenverkürzer (gemäß DGUV Information 215-313, igvw SQP2)
    • Bedienen von Hebezeugsteuerungen


    Persönliche Schutzausrüstung (Theorie)

    • Auswählen der notwendigen PSA und ihrer Bestandteile aufgrund von Gefährdungsbeurteilung und Betriebsanweisung
    • Kennen der Vorgaben der PSA-Hersteller zur Festigkeit der Ankerpunkte
    • Komponenten der PSA gegen Absturz (Auffanggurt, Falldämpfer) und deren Einsatzbereich (sturzfreier Raum, maximale Systemlänge)
    • Komponenten der PSAgA zur Arbeitsplatzpositionierung gemäß igvw SQO2 (z.B. längenverstellbares Verbindungsmittel) und deren Einsatzbereich (Durchgang, Systemlänge, Einklinken – Einkürzen)
    • Unterschiede Industrieschutzhelm (EN 397) und Bergsporthelm (EN 12492)
    • Unterschiede Sicherungsseile (Dynamik, Halbstatik)
    • Vor- und Nachteile von Verschlusssicherungen von Karabinern
    • Kennen unterschiedlicher Abspielgeräte und deren Anwendung
    • Kennen der Anforderungen an Aufbewahrung, Instandhaltung
    • Sichtprüfung und Ablegekriterien der PSA-Komponenten
    • Kennen der physikalischen Grundlagen des Sturzes aus der Höhe (Fangstoß, Sturzfaktor)
    • Beachten von Informationen zum orthostatischen Schock (Hängetrauma) und die entsprechenden Lagerungsmöglichkeiten
    • Kennen der Vor- und Nachteile und sachgerechte Verwendung von verschiedenen Lifelinesystemen (Anzahl Nutzer, Festigkeit Ankerpunkte, benötigter sturzfreier Raum)


    Persönliche Schutzausrüstung (Praxis)

    • Auswählen, Einstellen und Anlegen der PSAgA
    • Testen aller Aufgang- und Positionierungsösen mittels Hängetest
    • Durchführen der Sichtprüfung der PSAgA vor der Benutzung
    • Korrekte Verwendung eines Auffangsystems
    • Korrekte Verwendung einer Arbeitsplatzpositionierung
    • Beherrschen der arbeitstypischen Knoten für PSAgA (z.B. Prusikknoten, doppelter Bullen, Spierenstich, Kreuzknoten)
    • Beherrschen grundlegender Selbstrettungstechniken (Prusik & Trittschlinge)
    • Anwendung unterschiedlicher Abseilgeräte und deren Anwendung


    Dauer:

    66 Lehreinheiten


    Kosten:

    Die Lehrgangsgebühr beträgt bei der Buchung des kompletten Seminars SQQ2 | Level 1

    2.350,00 Euro zzgl. MwSt.


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    Andreas Cattarius hat an der Fachhochschule Kaiserslautern Innenarchitektur studiert. Im Jahr 1995 gründete er mit Freunden den Live-Club „Fillmore Kaiserslautern“ und in den darauffolgenden Jahren machte sich dieser Liveclub überregional einen Namen mit erfolgreichen Konzerten für die Alternativszene. Als DeeJay und Talentscout entwickelte er eine Nase für Musik-Trends der alternativen Szene und förderte die lokale Musik- und DeeJay-Szene. In dieser Zeit erwarb er erste Kenntnisse im Schreiben von Bandbeschreibungen der Künstler, die in seinem Club auftraten. Er lernte was erfolgreiches Eventmarketing bedeutet und machte sich einen Namen als überregionaler Veranstalter für innovative Bands. Als Redakteur für das Kaiserslauterer Stadtmagazin „Pavillon“, hier zuständig für die Rubrik „Szene“, entwickelte er seine journalistischen Fähigkeiten. 2002 ließ er sich zum „Internetapplikationsentwickler“ ausbilden und erlernte das „Handwerk“ des Webdesigns. Er entwickelte bereits 2003 im Team einen Online-Lieferservice für Pizzas in Worms. Seit 2018 gehört er fest zum „Kunstgriff-Event“ Team.