CoronaAID-F-006: Livestreams – Fluch oder Segen?

Ein Teil des Live-Stream Equipments für die Band Herzlos

Hier gehen die Meinungen stark auseinander. Bringt Reichweite und Fans – das sagen die Einen. Billiger Ausverkauf und Entwertung von Kunst und Künstlern – das meinen die Anderen. Doch beide haben Recht. Das “Warum?” möchte ich hier begründen.

Entwertung

Sie findet auf mehrere Arten statt. Einige Punkte sind da beispielsweise:

  • Erwerbstätige Künstler sind nur noch im unbezahlten Stream zu erleben und es entsteht keine Verbesserung der Gesamtsituation.
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  • Schlechte Technik in Bild und Ton sowie eine ungünstige Umgebung hinterlassen einen billigen Eindruck. Hier entwertet der Künstler sich selbst.

Doch wann ist ein Stream sinnvoll?

  • Streams müssen nicht unbedingt nur Konzerte sein. Wenn du eine starke Fancrowd hast, kannst du regelmäßige “Hallo-Streams” aus dem Proberaum machen, also fast schon so eine Art digitalen Stammtisch. Das ist günstig, schnell und erhält die Freundschaft.
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  • Als “Dankeschön” an deine Fans. Zu bewerben wie ein richtiges Konzert, mit Pressemeldungen, Newslettern, Interviews, Social Media etc. Dazu brauchst du eine richtig gute Location und gute Licht-, Ton- und Videotechnik. Übe das Streamen erst einmal intern und ohne Publikum, damit die Technik am Live-Termin auch funktioniert.

Ein Beispiel für einen Stream aus der Fruchthalle Kaiserslautern siehst Du hier, wir haben parallel auf Youtube, Facebook und in 3 OK Fernsehkanäle gestreamt: Eine LiveStream Paintcussion mit Pouya Nemati und Christoph Jung

Wenn du in Sachen Videotechnik Material oder Know-how brauchst, kannst du dich z.B. oft an den nächsten offenen Kanal oder auch eine VHS wenden.

Wie lässt sich eine solche Veranstaltung denn wirtschaftlich sinnvoll realisieren?

  1. Richte ein Spendenkonto mit mehreren Bezahlmöglichkeiten ein – Paypal sollte dabei sein. Diese publizierst du vor dem Konzert und setzt während des Streams einen entsprechenden Hinweis unten rechts in dein Video (benutze zusätzlich einen QR-Code für die Smartphone-Nutzer)
  1. Wenn möglich, versuche auf kommunaler Ebene einen Kultur-Zuschuß zu erhalten
  1. Arbeite mit Sponsoren
  1. Release dein neues Album oder weise darauf hin und richte einen Verkauf/Vorverkauf ein
  1. Mach´ auf dein Merchandise Angebot aufmerksam
  1. Wenn du schon künftige Konzerttermine hast, weise darauf hin und richte einen Online-VVK ein
  1. Wenn die Technik sowieso steht, sieh´ zu, dass du am Tag vor oder nach eurem Auftritt noch befreundete Künstler oder Bands streamen lässt. Das verringert die Kosten für den Einzelnen

Außerdem hat eine Stream-Veranstaltung dieser Art den Vorteil, dass du auch Fans außerhalb deiner direkten regionalen Reichweite mit einladen kannst.

Zur Reichweitenerhöhung:

Fans, die nicht mobil sind, oder auch nicht in erreichbarer Nähe sind, können bei einem echten Live Konzert nicht dabei sein. Dafür kannst du einen Stream als Service einrichten. Ob der dann physische Fans kostet, können wir leider nicht genau sagen.

Auch für´s Streaming gelten natürlich die üblichen Anmelde-Regularien für GEMA und Co.

Eine gründliche technische Einarbeitung ist natürlich ebenfalls sehr wichtig – wenn ihr dazu Fragen habt, könnt ihr euch gerne jederzeit bei uns melden. Ganz nebenbei lassen sich die Inhalte gut gemachter Videos auch als Demo, Merch oder Werbung in den Sozialen Medien nutzen.
Hast du selbst schon gestreamt? Dann teile deine Erfahrungen oder den Videolink gerne in den Kommentaren oder schick uns die Infos zu: info@StageAID.de